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Demo gegen "Verhöhnung" des Propheten

Kundgebung in Wien / &copy APA
Kundgebung in Wien / &copy APA
Rund 500 Muslime haben am Sonntag auf dem Ballhausplatz gegen die umstrittene Veröffentlichung von Karikaturen über den moslemischen Propheten Mohammed demonstriert - Demonstranten fordern Respekt vor Islam. Proteste in der ganzen Welt:

Für Anhänger der islamischen Religion stellten die Abbildungen eine „Verhöhnung“
des heiligen Propheten und „eine Beleidigung ihrer Religion und damit ihrer selbst“ dar, erklärte der Obmann des Islamischen Bildungs- und
Kulturzentrums (IBIKUZ) und Mitorganisator der Kundgebung, Josef Lanzl.

Karikaturen auch in Österreich zu sehen

Die Karikaturen waren erstmals im September in einer dänischen Zeitung erschienen und dann von Blättern in anderen europäischen
Ländern nachgedruckt worden, auch in Österreich. In der vergangenen Woche hatten sie zu Massendemonstrationen und teilweise gewaltsamen
Ausschreitungen in moslemischen Ländern geführt.

„Der Westen betont immer den Dialog, die Religionsfreiheit, das friedliche Zusammenleben. Aber wenn er das ernst meint, müssen auch
bestimmte Grenzen eingehalten werden – wie die Grenze der Beleidigung“, sagte Lanzl. Muslime hätten immer das Gefühl, dass ihnen gegenüber mit zweierlei Maß gemessen werde und sie ihre
Religion nicht frei ausüben könnten. Die Karikaturen seien nach dem Streit um das Kopftuch-Verbot in Frankreich ein weiteres Beispiel
dafür. „Respektiert unsere Religion und verhaltet Euch nicht aggressiv gegen uns“, forderte er.

“Keine Beleidigung religiöser Gefühle”

In Sprechchören riefen die Teilnehmer der Kundgebung immer wieder
„Allah ist der Größte“ und „Es gibt keinen Gott außer Gott und
Mohammed ist sein Prophet“. Auf Plakaten war „Erst Jesus, dann
Mohamad – Schluss mit der Beleidigung religiöser Gefühle“ und „Haltet
diese unmoralische Kunst von unserem Glauben fern“ zu lesen. Kinder
trugen Papp-Schilder mit „Finger weg von unserem Propheten“ und „Hört
auf, den Propheten zu beleidigen“.

Gewaltsame Proteste seien trotz diese Beleidigungen aber nicht zu tolerieren, betonte Lanzl. „Das halten wir für falsch und islamisch
nicht gerechtfertigt. (…) Wir wollen ein friedliches
Zusammenleben.“ Zuletzt hatten am Sonntag libanesische Demonstranten
das dänische Konsulat in der Hauptstadt Beirut in Brand gesetzt. In der syrischen Hauptstadt Damaskus gingen am Vortag die dänische und
die norwegische Botschaft in Flammen auf.

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