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Dauergäste vignettenbefreit?

Die ersten großen Skifahrerwellen haben das Bregenzer Stauproblem wieder zum Tagesthema gemacht. Im Bürgerforum Bregenz wird zur Verkehrsentlastung eine "Belohnung" für Gäste, die länger bleiben, angeregt.

Die ersten großen Skifahrerwellen dieses Winters haben das Bregenzer Stauproblem wieder zum Tagesthema gemacht. Im Bürgerforum hat Stephan Schwärzler nun an eine Alternative erinnert, die schon im Zusammenhang mit der vor Jahren angeregten Vignettenbefreiung für den Pfändertunnel diskutiert wurde.

„Ein Urlauber mit Hotelbuchung in Vorarlberg, darf zur An- und Abreise die Autobahn ohne Vignette benützen“, schlägt Schwärzler vor. Kontrolliert würde das über die Buchungsbestätigung oder bei der Heimreise über die Hotelrechnung, wobei dies natürlich auch auf Pensionen oder Privatquartiere ausgedehnt werden müsste.

Es gibt Vorbilder

Ähnliches gibt es ja bereits. Etwa die im Sommertourismus überaus erfolgreiche Bregenzerwald Card, die Dauergästen (mindestens drei Nächtigungen in der Region) die kostenlose Benützung von Schwimmbädern, Liften usw. ermöglicht.

Warum sollte es nicht eine Lösung geben, die Dauergästen im Winter für An- und Abreise eine kostenlose Benützung der Autobahn ermöglicht?

In einer solchen Lösung sieht auch Walter Lingg, Präsident des Vorarlberg Tourismus, „eine Möglichkeit, das Stauproblem im Raum Bregenz zu mildern.“

Zumindest diskutieren sollte man darüber, denn mit dieser Variante gäbe es keine Benachteiligung von Regionen, wie dies bei einer Vignettenbefreiung bis Weidach, Dornbirn oder Hohenems der Fall wäre.

Auf Freiwilligkeit

Lingg könnte sich aber auch eine andere Handhabung vorstellen: „Wenn die Quartiergeber ihren Dauergästen gegen Vorlage des Abschnitts einfach die 10-Tages-Vignette vergüten und dies werbemäßig nützen.“

Allerdings sollte diese Art der „Belohnung“ von Dauergästen keine Verpflichtung sein, sondern auf Freiwilligkeit basieren.

„Wenn ein Hotelier glaubt, damit bei seinen Gästen punkten zu können, dann soll er das tun. Ich wehre mich aber dagegen, solche Maßnahmen zu verordnen.“

Potenzial vorhanden

Grundsätzlich sieht Lingg „Potenzial, um mit Innovationen im Tourismus die bekannten Verkehrsprobleme entlang der Anreiserouten zu entschärfen.“ In diesem Zusammenhang erinnert er an seine Bergkäseaktion, die zum Vorläufer der Bregenzerwald Card wurde.

„Wir haben jahrelang Gäste, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisten, mit einem Kilo Wälder Bergkäse belohnt. Es wurde nicht nur von den Gästen begeistert aufgenommen, es hat auch angeregt, die Idee auszubauen. Schließlich wurde die Bregenzerwald Card daraus entwickelt.“

Zusammensetzen

Vignettenbefreiung oder -rückvergütung ist für Lingg jedoch nur eine der Möglichkeiten, den Großraum Bregenz vom Verkehr zu entlasten. Dass man dabei auch – oder gerade – die Skiregionen noch mehr in die Pflicht nehmen müsse, sei unbestritten. Er regt deshalb an, sich zusammenzusetzen, um Lösungen zu erarbeiten. „Auch hier gibt es bereits vielversprechende Ansätze, etwa den Skizug oder die Skibusse.“ Diese Beispiele sollten Ansporn sein, neue Ideen umzusetzen – zum Vorteil aller Beteiligten.

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