Zwar ging die ÖVP in 97 der 119 Gemeinden als stärkste Partei hervor, außer in vier Kommunen gab es aber überall Einbußen. 50 Prozent der Stimmen oder mehr erzielte die Volkspartei nur mehr in sechs Gemeinden. Bei der Wahl 2009 waren es noch drei Mal so viele gewesen.
Die Hochburgen der Parteien bei der Landtagswahl in Salzburg 2013
Auf ihren höchsten Wert kam die ÖVP vor fünf Jahren mit 58,1 Prozent in der kleinen Flachgauer Gemeinde Göming. Der Ort beschert der Volkspartei bei Wahlen aller Art traditionell Spitzenwerte. Auf den Plätzen folgten St. Koloman im Tennengau (54,1 Prozent) und Göriach im Lungau (51,7 Prozent). Das größte Minus gab es mit 15,8 Prozentpunkten in Weißbach bei Lofer und in einigen Flachgauer Gemeinden.
Keine Zugewinne für die SPÖ in jeder Salzburger Gemeinde
Die SPÖ konnte 2013 in keiner einzigen Gemeinde Zugewinne verzeichnen, in einem Dutzend Fälle betrug das Minus sogar 20 Prozent oder mehr. Auch der Rückgang in den einwohnerreichen Städten wie Bischofshofen, Hallein, Saalfelden und Zell am See fiel dramatisch aus. Dennoch konnten die Sozialdemokraten in 17 der 119 Gemeinden die meisten Stimmen erzielten. 2009 war das noch in 41 Gemeinden der Fall gewesen. Mehr als 50 Prozent gab es 2013 für die Sozialdemokraten nur in einer einzigen Gemeinde, nämlich im Bahnknotenpunkt Schwarzach im Pongau mit 51,6 Prozent. Traditionelle sozialdemokratische Hochburgen wie die Industriegemeinde Lend (45,7 Prozent), Bürmoos (43,3 Prozent) oder Mühlbach am Hochkönig (39,9 Prozent) mussten herbe Verluste hinnehmen, blieben aber weiter in “roter” Hand.
Bestes Ergebnis der Grünen in Koppl, FPÖ punktet in Viehhofen
Die Grünen konnten vor fünf Jahren in allen 119 Gemeinden ein Plus verzeichnen. In der Landeshauptstadt überholte die Ökopartei mit 26,3 Prozent die SPÖ. Auch in Seekirchen am Wallersee (28,3 Prozent) waren die Grünen 2013 die stärkste Kraft. Das beste Ergebnis gab es mit 28,7 Prozent in Koppl. Das ist jene Gemeinde nahe der Landeshauptstadt, die massiv vom Bau der geplanten 380-kV-Leitung betroffen wäre, gegen die sich die spätere grüne LHStv. Astrid Rössler vor der Wahl so vehement ausgesprochen hat.
Die FPÖ erzielte in fast allen Gemeinden Zugewinne, lediglich in drei Kommunen gingen blaue Stimmen verloren. 2013 wurden die Freiheitlichen in zwei ihrer Hochburgen, in Viehhofen und Thomatal, Erster. In beiden Orten fuhr die FPÖ mit 40,2 und 33,5 auch ihre Höchstwerte ein – dicht gefolgt von den 33,3 Prozent im Viehhofener Nachbarort Saalbach – dem Wohn- und Arbeitsort des langjährigen und 2015 geschassten FPÖ-Landesobmanns Karl Schnell. Dieser hofft bei der Wahl am 22. April mit seiner nach dem Parteiausschluss neu gegründeten Freien Partei Salzburg (FPS), erneut in den Landtag einzuziehen.
Team Stronach, NEOS und KPÖ sowie CPÖ
Eine kurze historische Episode wird der Erfolg des Team Stronachs bleiben. Insgesamt kam die Liste 2013 in 14 Gemeinden auf zehn oder mehr Prozent der Stimmen. In Goldegg, der Heimatgemeinde des Spitzenkandidaten und späteren Verkehrs- und Wohnbaulandesrats Hans Mayr, war das Team Stronach mit 24,3 Prozent noch vor der ÖVP Gewinner. Fraglich ist, ob Mayr den Erfolg mit seiner neuen Liste, der Salzburger Bürgergemeinschaft, 2018 wiederholen kann.
Goldegg ist auch die Heimatgemeinde von NEOS-Spitzenkandidat Sepp Schellhorn. Die Pinken treten heuer erstmals bei einer Landtagswahl in Salzburg an und können nur an Wahlergebnissen auf anderen Ebenen gemessen werden. Bei der Gemeindevertretungswahl 2014 gab es in der Stadt Salzburg 12,4 Prozent, bei der vergangenen Nationalratswahl 5,7 Prozent der Stimmen.
Die KPÖ trat 2013 nur in der Stadt Salzburg an und kam auf 1,4 Prozent der Stimmen. Erfolgreicher war vor fünf Jahren die heuer nicht mehr kandidierende Piratenpartei, die landesweit 1,3 Prozent erzielte und ihr bestes Ergebnis in Anthering (Flachgau) mit 3,2 Prozent erreichte. Die CPÖ trat vor fünf Jahren nicht an.
(APA/Red.)