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Das unglaubliche Leiden Jacquelines

Symbolfoto |&copy Bilderbox
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Im Wiener Landesgericht wird am Montag der Prozess gegen den Vater und die Stiefmutter der inzwischen zwölfjährigen Jacqueline fortgesetzt - bis zu 15 Jahre Haft droht.

Im Wiener Landesgericht wurde am Montag der Prozess um die von ihrem Vater und der Stiefmutter misshandelte und missbrauchte Jacqueline fortgesetzt. Bevor den Geschworenen das im Vorverfahren aufgenommene rund einstündige Video mit der kontradiktorischen Einvernahme des Mädchens gezeigt wurde, schloss Richter Johannes Jilke die Öffentlichkeit aus.


Jacquelines Anwältin hatte dies beantragt, um die Privatsphäre der mittlerweile Zwölfjährigen vor der teilweise voyeuristischen Medienberichterstattung zu schützen. Zuvor hatte der Gerichtsmediziner ausführlich die Verletzungen des Kindes analysiert, das im November 2003 mit einem Schädelbruch und einem tiefen, bis auf den Knochen reichenden Schnitt am Unterarm ins Spital eingeliefert worden war, wo es knapp zwei Wochen stationär behandelt wurde. Der Mediziner erwähnte dicke Blutunterlaufungen an den Augenlidern und auf der Kopfhaut, Rippenbrüche, vor allem aber Verbrennungen.


Dabei unterschied er zwischen zum Einlieferungszeitpunkt höchstens einer Woche alten Brandwunden an Schulter, Hals, linker Flanke und linker Hüfte und bereits zwei bis drei Wochen alten an den Schamlippen und im Bereich des Afters. Letztere stammten von einem erhitzten Löffel, mit dem Jacqueline auch defloriert wurde, während die großflächigen von einem Bügeleisen herrührten.


Mindestens sechs Mal wurde der damals zehnjährigen Jacqueline das glühende Bügeleisen aufgesetzt – „nicht nur gleitend, sondern stationär. Es wurde auf die Haut aufgedrückt“, sagte Reiter. Neun Prozent der Haut des Mädchens waren verbrannt.


Wie ein Psychiater erklärte, entsprechen die geistigen Fähigkeiten der angeklagten Eltern Sasa und Suzana J. „der üblichen Lebenserfahrung“. Die Stiefmutter beschrieb er als leicht erregbar und stimmungslabil. Ihr wies er auch ein erhöhtes Aggressionspotenzial nach, während er den Vater als eher zurückgezogen charakterisierte.

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