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Das Kulturhaus wird zur Insel

Ein Experiment für Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene, die mehr wollen, als nur mit dem Finger auf der Landkarte zu reisen.
Ein Experiment für Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene, die mehr wollen, als nur mit dem Finger auf der Landkarte zu reisen. ©Sara Ostertag
Am 11. Mai 2017 feiert das Stück „Atlas der abgelegenen Inseln“ Premiere im Kulturhaus Dornbirn.
Atlas der abgelegenen Inseln

Dornbirn. Inselhopping der besonderen Art bietet das Musiktheater „Atlas der abgelegenen Inseln“. Basierend auf dem gleichnamigen Buch von Judith Schalansky entführt das Stück Besucher ab zehn Jahren auf abgelegene Inseln fernab unserer Aufmerksamkeit. Oder wer kennt schon die Himmelfahrtsinsel oder die Insel der Einsamkeit? Allen gemeinsam ist, dass sie die klassischen Insel-Klischees von Palmen und Sonnenstränden kaum erfüllen. 

Imperialismus und Globalisierung

„In unserem Stück geht es um unbekannte Inseln aber auch um die Geschichte von Imperialismus und Globalisierung – um Orte, die obwohl eigentlich lebensfeindlich vereinnahmt wurden“, erzählt Regisseurin Sara Ostertag. Warum hat Österreich zum Beispiel einen Eisberg besessen? Oder warum hat es Auswanderer in den 1930er Jahren ausgerechnet nach Floreana gezogen, eine kleine Insel am südlichen Rand des Galapagos-Archipels in Ecuador – auch bekannt als „Todesinsel“? Erzählt werden weniger die Geschichten von stolzen Entdeckern, als die von Gescheiterten und Schiffsbrüchigen. Judith Schalansky hat die merkwürdigen Geschichten von 50 Inseln gesammelt – im Theaterstück werden fünfzehn davon erzählt.

Komplexe Zusammenhänge

Neben den Menschen, die diese Inseln „entdeckt“ haben, geht es auch um ihre geographische Lage und ihre Abbildung auf der Weltkarte. Was bedeutet es, dass Europa auf Weltkarten immer oben ist und der zweitgrößte Kontinent Afrika genauso groß aussieht wie die zweitgrößte Insel Grönland, die in Wirklichkeit jedoch vierzehnmal kleiner ist? Auch aktuelle Themen wie der Klimawandel kommen im Stück vor. Die letzte Insel, die bereist wird ist Takuu, ein kleines Atoll nordöstlich von Papa-Neuguinea, das durch den Anstieg des Meeresspiegels zu versinken droht. Dem Team von „makemake produktionen“, einer freien Theatergruppe aus Wien, geht es dabei nicht darum Antworten zu liefern, sondern Fragen zu stellen. „Ich möchte weder belehrt werden, noch für dumm verkauft werden. Genauso möchten wir Kinder und Jugendliche zu selbstständigem, emanzipiertem Denken motivieren“, so Sara Ostertag. Einzelne Inselgeschichten verknüpfen sich zu globalen Zusammenhängen.

Musik und Tanz

„Wir suchen und besuchen gemeinsam Sehnsuchtsorte und Albtraumwelten und bauen die ganze Welt wild entschlossen um“, heißt es in der Ankündigung. Dabei erleben die Besucher keine klassische Geschichte von A nach B, sondern vielmehr eine komplexe Reise anhand unterschiedlichstes Darstellungsformen. Die Musik ist das „Transportmittel“ von einer Welt zur anderen – Kostüme, Bilder und Videoprojektionen helfen bei der Orientierung. Und noch eine Besonderheit: Das Publikum sitzt bei der Vorstellung auf der Bühne und erlebt dabei von Sprechtheater über Pantomime bis zu Tanz alles, was das Theater zu bieten hat.

Das Stück, das am 11. Mai 2017 im Kulturhaus Dornbirn Premiere feiert ist eine Koproduktion des Vorarlberger Landestheaters mit makamake produktionen in Kooperation mit dem Vorarlberger Landeskonservatorium und dem DSCHUNGEL Wien Modern und in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Dornbirn.

 

Atlas der abgelegenen Inseln

nach Judith Schalansky

Musiktheater ab 10 Jahren

 

Regie: Sara Ostertag

Tanz: Laura Eva Meuris

Schauspiel: Michèle Rohrbach

Musik: Samuel Eder, Zuko Samela

Premiere: 11. Mai 2017, 10 Uhr, Kulturhaus Dornbirn

Schulvorstellungen: Dienstag, 16. Mai, Mittwoch 17. Mai und Donnerstag 18. Mai 2017, jeweils um 9 und um 11 Uhr, Kulturhaus Dornbirn

 

Reguläre Aufführungen: Sonntag, 14. Mai um 15 Uhr und Montag, 15. Mai 2017 um 18 Uhr, Kulturhaus Dornbirn

 

Kartenvorverkauf Dornbirn Tourismus & Stadtmarketing GmbH, Rathausplatz 1a, T +43 5572 22188 9073, www.v-ticket.at und ticket@landestheater.org, www.landestheater.org, +43 5574 42870 600.

 

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