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Das "Jesus-Spiel" bewegt und verbindet

Männer tragen Bärte, Frauen und Kinder haben riesige Tücher über die Schulter oder den Kopf geschlungen. Die Klostertaler Passionsspiele verbinden die Mitwirkenden und Helfer.

Vergangenes Wochenende probten die mehr als 160 „Schauspieler“ erstmals in den selbst genähten Kostümen vor der originalen Klostertaler Kulisse.

Gerade einmal elf Monate alt ist Patrick Hueber. Seine Mutter Eugenia trägt den jüngsten Akteur auf dem Arm. Sie laufen mit dem „Volk“. Jene Klostertaler Frauen, Männer und Kinder, die eine ungeahnte Professionalität an den Tag legen. Nach Drehbuch wedeln sie beim Einzug Jesus mit den Palmenzweigen, fordern bei seiner Verurteilung „ans Kreuz mit ihm“ und beklagen mit Maria, dargestellt von Karin Pichler, seinen Tod. Jesus, in erster Besetzung von Oswald Wachter gespielt, hält indes bewegende Reden, schreitet ehrwürdig und lässt sich vom Hohen Rat und den Soldaten – alles „gestandene“ Klostertaler Männer – beschimpfen und in letzter Konsequenz ans Kreuze „nageln“.

Jeder Schritt, jede Mimik, jedes Wort muss passen. Der kontrollierende Blick von Regisseur Werner Berjak begleitet die Szenen minutiös. Mitinitiator der Passionsspiele Herbert Margreitter souffliert. „Das letzte Mal“, mahnt „Bimbo“ – der Regiestuhl verrät den Kosenamen von Werner Berjak – zur Konzentration. „Nur noch einen Monat bis zur Premiere.“ Trotz manchem Versprecher ist er „hoch zufrieden“ mit seinen Klostertalern. Vor allem auch mit dem „professionellen Umfeld“.

„Alle helfen zusammen. Es hat sich eine tolle Dynamik entwickelt“, schwärmt Berjak. Die Kulisse aus Holz stammt von den Tischlern des Tales, um deren professionellen Anstrich hatten sich Othmar Ganahl und Robert Amann in hunderten Stunden bemüht, Haarkünstlerin Renate Lanschützer bändigt noch immer wöchentlich die Bärte und hilft bei der Anprobe der Kostüme. Jene unzähligen Kutten und Tücher, die elf Frauen um Hannelore Stofleth in Feinarbeit zusammengenäht haben. Pferde und Esel von Kurt Bertholds „Sunhill Ranch“ – er selbst spielt einen Soldaten – komplettieren die einmalige Klostertaler Kulisse.


Nähere Informationen unter: www.passionsspiele2003. at/presse oder Tel. 05582 777 (Claudia Melchhammer) – Übrigens: Wer beim „Volk“ mitmachen will, kann sich noch melden.


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