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Das Gütle als Dornbirns Museumsquartier

In einem Industriemuseum soll auch die Arbeiterschaft von damals ihren Platz bekommen.
In einem Industriemuseum soll auch die Arbeiterschaft von damals ihren Platz bekommen. ©Stadtarchiv Dornbirn
Stadtarchiv und Kunstraum laden am Freitag zur Podiumsdiskussion ein.

Dornbirn. In diesem Jahr könnte die Entscheidung über den Standort eines Vorarlberger Industriemuseums fallen. Die Stadt hofft, dass sie zum Zug kommt, weil in Dornbirn jahrzehntelang Industriegeschichte geschrieben wurde. Als Standorte kommen aber auch andere Städte des Landes infrage. Unter Leitung von Stadtarchivar Werner Matt wurde bereits ein inhaltliches Konzept erstellt. Die Ergebnisse werden morgen, Freitag, 18.30 Uhr, im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Kunstraum Dornbirn, Montagehalle neben der inatura, vorgestellt.

Rede und Antwort stehen dabei der Museumsfachmann Gottfried Fliedl, der Historiker Meinrad Pichler, die Sozialwissenschaftlerin Eva Häfele, Mathias Burtscher von der Industriellenvereinigung, Winfried Nußbaummüller von der Kulturabteilung des Landes und Werner Matt als Koordinator der Vorstudie.

Sicher ist, dass in einem künftigen Industriemuseum nicht nur die Pioniere der Industrie ins Rampenlicht gerückt werden, sondern auch das harte Leben der Arbeiterschaft beleuchtet wird. Erste Weichen für ein Museum, in dem die industrielle Vergangenheit aufgearbeitet wird, hat die Stadt bereits gestellt: Noch dieses Jahr wird die Umsetzung eines Industrie-Lehrpfads entlang des Müllerbachs und der Dornbirner Ache, wo sich historische Kraftwerke oder auch ehemalige Industriegebäude befinden, vom Stadtarchiv und der Stadtplanung geprüft.

Alter Wunsch

Für ein derartiges Museum auf Dornbirner Boden spricht sich Bürgermeisterin Andrea Kaufmann aus: „Dornbirn war und ist immer noch eine Industriestadt bzw. eine Stadt mit stark wirtschaftlichem Schwerpunkt.“ Die Stadtchefin erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass ein Großteil der Bevölkerung nach wie vor eng mit der Industrie verbunden ist. Um bei der Standortentscheidung durch das Land die Nase vorn zu haben, wurden für dieses Jahr Industriekultur und Industriegeschichte zu Schwerpunkten der kulturellen Aktivitäten der Stadt erklärt.

Schützenhilfe erhält die Bürgermeisterin in dieser Angelegenheit auch von den Sozialdemokraten. Stadtrat Gebhard Greber fordert die Stadt auf, bei der Standortfrage beim Land Druck zu machen. Für ihn wäre das Gütle, einst eines der Zentren der Dornbirner Textil-industrie, der geeignete Ort: „Rund um ein Industriemuseum könnte ein Museumsquartier entstehen, in dem auch ein Rolls-Royce-Museum seinen Platz hat.“

Pläne für ein Industrie- oder Textilmuseum gibt es schon lange. Schon in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts befassten sich der Dornbirner Historiker Klaus Fessler und Rudolf Sagmeister mit dem Thema und legten sogar ein Konzept vor. Allerdings waren sie der Zeit damals zu weit voraus, denn es vergingen drei Jahrzehnte, bis ein neuer Anlauf erfolgt ist.

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