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Das Favoritener Amalienbad wird ab Juni 2012 saniert

Das Wiener Amalienbad schließt am 1. Juni 2012 wegen Sanierungsarbeiten.
Das Wiener Amalienbad schließt am 1. Juni 2012 wegen Sanierungsarbeiten. ©APA/ Roland Schlager
Das Wiener Amalienbad soll saniert werden und schließt deswegen am 1. Juni seine Pforten. Durch neue Technik soll das Bad nicht nur auf den neuesten Stand gebracht, sondern auch sparsamer gemacht werden. Der Badebetrieb ist voraussichtlich bis Mitte Dezember gesperrt.
Das Amalienbad vor der Sanierung

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wird im Favoritener Amalienbad unter anderem eine neue Schwimmbadtechnik eingebaut: Wasserfilter und Wärmepumpen werden erneuert und dadurch der Energieverbrauch bei Heizung und Lüftung gesenkt. Gleichzeitig wird ein barrierefreier Zugang geschaffen und die Beleuchtung modernisiert. Künftig soll auch ein direkter Zugang vom Restaurant zur Schwimmhalle bestehen. Während der Arbeiten, die am 4. Juni beginnen und voraussichtlich bis 17. Dezember andauern werden, ist der Badebetrieb gesperrt.

Die letzte große Generalsanierung fand in den 1980er Jahren statt. Damals wurde neben Rekonstruktionsarbeiten am historischen Glasdach die Heizung auf Fernwärme umgestellt.

Amalienbad war in seinen Anfangszeiten wichtig für Körperpflege

Das Amalienbad wurde in den Jahren 1923 und 1926 nach Plänen der Architekten Otto Nadel und Karl Schmalhofer errichtet. Damals war es weniger ein sportlicher Aspekt, der den Erfolg und die Beliebtheit des Bades begründete. Hinsichtlich der Körperpflege war der Bezirk Favoriten nämlich eher vernachlässigt. Bis zur Eröffnung der Badeanstalt am 8. Juli 1926 gab es nur ein Tröpferlbad im zehnten Bezirk. Mit dem neuen Bad änderte sich dies. Denn auch dort wurden Brause- und Wannenbäder installiert.

Als ab Mitte der 1950er Jahre das Badezimmer verstärkt Einzug in die eigenen vier Wände gefunden hatte, verlagerte sich auch der Fokus des Amalienbades von der Stätte für Hygiene und Gesundheitsvorsorge zur sportlichen Einrichtung. Trotzdem gibt es auch heute noch elf Brausebäder, die im vergangenem Jahr immerhin von insgesamt 6.528 Besuchern benutzt worden seien, wie der Sprecher der Wiener Bäder, Martin Kotinsky, im APA-Interview betonte.

Art-Deco-Stilemelmente machen Hallenbad einzigartig

Benannt wurde die Badeanstalt, die bei der Eröffnung zu den größten Bädern Europas zählte, nach der Gemeinderätin Amalie Pölzer. Heute ist das Gebäude für seine einzigartige Innenausstattung bekannt, die auch unter Denkmalschutz steht. Es finden sich dort unter anderem Art-Deco-Stilelemente im runden Warmwasserbecken sowie zahlreiche verflieste Flächen mit Mosaikmustern.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten werden acht getrennte Heizkreisläufe errichtet: Wasserleitungen, Filter und Wärmepumpen werden auf den neusten Stand der Technik gebracht, damit künftig Energiekosten in Höhe von rund 1,1 Mio. Euro pro Jahr eingespart werden können. Apropos Kosten: Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf rund 10,3 Mio. Euro. Zusätzlich werden Aufzüge und Zugänge barrierefrei umgebaut. Zudem erhält die Schwimmhalle eine neue Beleuchtung: Dabei wird auf LED-Technik umgestellt, was ebenfalls Energiekosten senken soll. Die Öfen in den Saunaanlagen werden, so heißt es, wärmetechnisch optimiert.
(APA)

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