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Das Aftershave seiner Jugend als Buchtitel

Günther Sohm liest aus seinem Buch PITRALON
Günther Sohm liest aus seinem Buch PITRALON ©Veranstalter
 Pitralon heißt die Neuerscheinung des Mundartdichters Günther Sohm.
Lesung im TiK

 

Dornbirn. Ein Hauch von Nostalgie lag in der Luft, als Ulrich Gabriel in seiner Rolle als Verleger von unartproduktion den, wie er ihn nannte, Dichter und Verdichter Günther Sohm, ankündigte. Einzigartig ist die Atmosphäre noch heute im TiK – Theater im Kopfbau in der Stadthalle – wo Anfang der Achtziger Jahre der Spielboden seine Geburtsstunde feierte. Die Besucher der Buchpräsentation unterhielten sich letzten Samstagabend zunächst locker in der Bar, wo Hausherr Robert Kahr jeden Gast aufmerksam und in stoischer Ruhe freundlich bediente. So, als gäbe es kein Morgen.

Und dann kam Buchautor Günther Sohm ins Rampenlicht der Bühne und erzählte dem Publikum, worum es in seinem neuen Werk mit dem Titel PITRALON geht. In 99 Einzelheiten schreibt der Mundartdichter in seinem schönsten Dornbirner Dialekt über das, was er in den letzten 50 Jahren erlebt hat. Eine Retrospektive in Prosaform ist es geworden, jedoch eine unvollständige Auswahl von Erfahrungen und Erlebtem, weil man auch viel davon wieder vergisst, meinte Sohm. Seiner Mary hat er versprochen, es nie wieder zu tun – sie tat ihm nämlich leid während der letzten zwei Jahre, als er sich fast ausschließlich um das Schreiben kümmerte. Dafür gab es einen triftigen Grund: „Abr di oagnô Erinnôrunga uufschriibô siond mir zmól im Alter eabô a Bedürfnis gsii und händ etz halt wohl odr übl als miine Leabôsbilanz in Druck góh müossô“.

Als Aufwertung der von ihm gelesenen Textbeispiele betitelte Günther Sohm die Musiker Harald Kräuter und Thomas Vigl, bekannt als „Sax & Crime“, die zwischendurch reichlich Groove und Stimmung in den vollen Saal brachten. Etwa hundert Leute, darunter Künstler Anton Moosbrugger, die Autoren Werner Hagen und Klaus Fessler, Alexandra Fetz (Bodensee Vorarlberg Tourismus), oder Psychiater und Toni-Russ-Preisträger Albert Lingg und Grete Lingg, zeigten sich vom Dargebotenen begeistert. Zuletzt waen die kurzen Geschichten DMarianne, Arfahrung und A Happyend an der Reihe. Ein glückliches Ende nahm der Abend auch am Büchertisch mit Rosie Mußner, wo Günther Sohm zahlreiche Exemplare für seine Fans signieren durfte. Als Geschenk zum Buch gab es ein kleines Fläschchen des Aftershaves mit Kultstatus. In der Episode Nummer 23 beschreibt der Dichter seine Jugenderfahrung mit Pitralon und dessen „schüo herbô Gruch“.

Autor Günther Sohm „PITRALON“ – 99 Einzelheiten, in Dornbirner Mundart, bebildert.

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