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Das „Rote Wien“ jubelt

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Im Wiener Rathaus haben am Sonntagabend vor allem die Sozialdemokraten gejubelt - und das, obwohl ihre Partei in der Bundeshauptstadt zwei Prozentpunkte verloren hat.

Für Freude haben offenbar die massiven Verluste der ÖVP, die von 30,65 auf 20,81 Prozent abstürzte, gesorgt. Äußerst zufrieden zeigte sich auch die FPÖ, sie hat sich in der Bundeshauptstadt fast verdoppelt.

Die Spitzenposition war für die SPÖ im „Roten Wien“ nie gefährdet. 43,77 Prozent hat sie 2002 erreicht, diesmal waren es 41,77 Prozent (minus zwei Prozentpunkte). Der zweite Platz gehört weiterhin der Volkspartei, trotz eines Verlustes von 9,84 Prozentpunkten.

Unverändert auch die Besetzung von Platz drei: Die Grünen legten immerhin um 1,91 Prozentpunkte zu, sie kamen von 15,14 auf 17,05 Prozent Stimmanteil. Als großen Erfolg dürfen sie wohl die ersten beiden Direktmandate in ihrer Geschichte werten, die sie in den beiden Wahlkreisen Süd-West und Nord-West erringen konnten.

Beim Ergebnis der FPÖ steht ein sattes Plus von 6,39 Prozentpunkten. 2002 mit 7,97 Prozent noch am Tiefpunkt, kam sie nun auf 14,36 Prozent. Der Lieblingsgegner aus dem Wahlkampf – das BZÖ – spielte hingegen in Wien keine Rolle: 1,86 Prozent, so das Ergebnis der Orangen. Hans-Peter Martin kam auf 2,22 Prozent, die KPÖ auf 1,25 Prozent (plus 0,61 Prozentpunkte).

Ein Blick auf die Wiener Bezirke zeigt, dass die ÖVP vor allem in den inneren Bezirken mit Ausnahme der City verloren hat. Wieden und Alsergrund sind jetzt nicht mehr schwarz, sondern rot. Die SPÖ verfügt damit über die Mehrheit in 16 der 23 Bezirke (bisher 14).

Im sechsten und achten Bezirk (Mariahilf und Josefstadt) hat die ÖVP ebenfalls ihre Position als stimmenstärkste Partei verloren, und zwar an die Grünen. Denen musste sie schon bei den Bezirksvertretungswahlen im Vorjahr die Josefstadt – bzw. den Bezirksvorsteher-Posten dort – überlassen. Im inzwischen traditionell grünen siebten Bezirk (Neubau) kamen die Grünen heute übrigens auf 35,25 Prozent, ein Plus von 3,71 Prozentpunkten.

Unverändert ist hingegen die Spitzenposition der Volkspartei in Döbling, Währing und Hietzing – sowie in der Inneren Stadt (City). In jenem Bezirk, in dem Ursula Stenzel seit dem Vorjahr Bezirksvorsteherin ist, fielen die Verluste der ÖVP mit 4,99 Prozentpunkten am geringsten aus.

Die FPÖ konnte in den so genannten Arbeiterbezirken punkten, vor allem in Favoriten (10. Bezirk) und Simmering (11. Bezirk). In Favoriten übersprang sie dabei die 20-Prozent-Marke (20,06 Prozent, plus 10,43 Prozentpunkte).

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