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Darabos warnt vor Israels Drohungen gegen den Iran

Verteidigungsminister Darabos findet Israels Drohungen gegen den Iran "entbehrlich". Teheran sei nicht so weit, eine Atombombe bauen zu können, sagte Darabos in einem Interview mit der "Presse am Sonntag". Ein Angriff Israels auf iranische Atomanlagen würde "einen Flächenbrand in der Region auslösen, der nicht mehr beherrschbar wäre".

“Es entstünde ein Solidareffekt mit dem Iran. Auch arabische Staaten, die dem Regime in Teheran kritisch gegenüberstehen, schlügen sich auf die Seite des Iran”, warnte der Bundesminister, der den Iran aber nicht in Schutz nehmen möchte: “Man muss den Druck diplomatisch und wirtschaftlich erhöhen”.

Darabos mit Kritik an Israel

Darabos wirft Israel vor, “offenbar Außenfeinde wie den Iran oder auch die Palästinenser in den Vordergrund” zu stellen, um von inneren sozialen Problemen abzulenken. Der ultrarechte Außenminister Lieberman ist für Darabos als Mitglied der israelischen Regierung unerträglich. Das Land war besser gefahren, als es einen Ausgleich zwischen der Arbeitspartei und den Konservativen gab, ergänzte er. Hoffnungen setzt der Verteidigungsminister in den jüngst erfolgten Regierungseintritt der moderateren Kadima-Partei von Shaul Mofaz: “Das könnte die Radikalisierung mildern”. “Insgesamt ist die israelische Politik für mich schwer nachzuvollziehen”, sagte Darabos.

Verteidigungsminister hinterfragt Arabischen Frühling

Hinsichtlich der Entwicklung in Syrien müsse man sich die Frage stellen, was nach dem Regime von Präsident Assad kommen werde. “Mittlerweile ist klar, dass der Arabische Frühling nicht unbedingt zu Demokratisierung und Stabilität führt. In Libyen bekämpfen sich die Milizen, die Gaddafi beseitigt haben, nun gegenseitig. Auch die syrische Opposition ist nicht wirklich eine demokratische Alternative.” Für einen von der Türkei vorgeschlagenen humanitären Korridor zur Versorgung syrischer Vertriebener wäre Darabos grundsätzlich bereit, österreichische Soldaten zur Verfügung zu stellen.

 

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