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Damen-RTL: Görgl holt Bronze

Elisabeth Görgl hat im über zwei Tage ausgetragenen Olympia-Riesentorlauf der Damen in Whistler die Bronzemedaille für Österreich gerettet. Gold ging überraschend an die 20-jährige Deutsche Viktoria Rebensburg, die allerdings etwas als Geheimfavoritin gegolten hatte, Silber mit nur 4/100 Sekunden Rückstand an die Slowenin Tina Maze.
Die siegreichen Damen
Bilder des zweiten Durchgangs
Bilder vom ersten Durchgang

Für das ÖOC war es die elfte Medaille bei den Winterspielen in Kanada, die dritte für die Alpin-Damen und die zweite für die Steirerin nach ebenfalls Bronze in der Abfahrt.

Auf den ersten Riesentorlauf-Titel in der Olympiageschichte müssen die rot-weiß-roten Skirennläufeinnen also weiter warten, dabei hatte es nach dem ersten Durchgang am Mittwoch so gut ausgesehen. Görgl hatte im Rennen, dessen Entscheidung wegen Nebels vertagt worden war, als Führende vor der Französin Taina Barioz übernachtet. Kathrin Zettel war Dritte, Eva-Maria Brem Vierte gewesen. Während Zettel auf Platz fünf zurückfiel, wurde Brem hinter der deutschen Weltmeisterin von 2009, Kathrin Hölzl, Siebente.

Im ersten Moment könnte Görgl, die erst nach einer Qualifikation gegen Andrea Fischbacher ins Riesentorlauf-Team gekommen war, beim Blick auf die Anzeigentafel die Enttäuschung nicht verbergen. 14/100 Sekunden fehlten auf den Olympiasieg, dabei hatte sie auf der immer schlechter werdenden Piste im Finish noch einmal aufgedreht. “Ich hätte schon gerne gewonnen heute”, gab die 29-Jährige zu. Sie habe alles probiert und keinen schlechten Lauf erwischt. “Vielleicht habe ich das eine oder andere Tor zu wenig riskiert.” Die Piste sei weicher als vermutet, aber trotzdem gut zu fahren gewesen.

Rebensburg war erst einmal in ihrer Karriere auf dem Podest gestanden (Zweite Riesentorlauf Cortina 2010), ihr österreichischer Trainer Mathias Berthold hatte ihr den Erfolg aber schon seit der Olympia-Generalprobe zugetraut. “Als ich vor zwei Jahren die Strecke gesehen habe, habe ich sofort an Vicky gedacht”, hatte Berthold schon im Vorfeld erzählt.

“Momentan glaube ich noch, der Name Olympiasiegerin gehört nicht zu mir. Ich hätte mir das zuvor nie gedacht, mir ist es in den letzten Tagen körperlich nicht so gut gegangen, ich war kränklich. Am Ende wollte ich gar nicht mehr hinschauen, es war so spannend”, konnte die dreifache Junioren-Weltmeisterin und nunmehrige Olympiasiegerin ihr Glück kaum fassen.

Deutschland hat damit in Whistler Creekside nach Super-Kombi-Gold durch Maria Riesch bereits zwei Goldmedaillen in den Alpinrennen erobert (wie 2009 bei der WM – in Slalom und Riesentorlauf). Besser könnte es ein Jahr vor den Heim-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen überhaupt kaum laufen. Und nun sind noch die Slaloms ausständig, in denen Maria und Susanne Riesch sowie Felix Neureuther ebenfalls zu den Medaillenanwärtern zählen.

Zettel schrammte nach Platz vier in der Super-Kombi erneut an einer Medaille vorbei, landete 1/100 hinter der Schweizerin Fabienne Suter. “Die Piste hat vor allem im unteren Teil sehr nachgelassen, bei den letzten Läuferinnen war kaum noch etwas möglich. Ich habe mein Bestes gegeben. Bei dem schlechten Licht sind Schläge drin, die man nicht sieht, dann ist es sehr schwer. Vielleicht nehme ich den Ärger mit für morgen”, sagte die Niederösterreicherin, die noch eine Chance im Slalom hat.

Ebenso wie Michaela Kirchgasser (15.): “Ich bin im zweiten einfach schlecht gefahren. Es bringt nichts, es war die ganze Saison schon nicht wirklich mein Riesenjahr. Ich bin beim Start ein bisschen durchgerutscht und wieder einmal nicht so richtig ins Fahren gekommen”, zeigte sie sich selbstkritisch.

Zufriedensein konnte Brem, die glaubt, dass eine Medaille möglich gewesen wäre. “Aber es waren nicht Piste oder Sichtverhältnisse. Ich habe einfach zu viele Fehler gemacht. Ich wollte einfach alles riskieren und glaube, dass ich ein bisschen über die Grenze gegangen bin.” Für Maze war es nach Silber im Super-G die ebenfalls zweite Medaille in Whistler.

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