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Dalai Lama in Salzburg: Interreligiöser Dialog

Im Bild von links: Schlomo Hofmeister (Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Wien), Luise Müller (Superintendentin Salzburg/Tirol), der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser, Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter und Fuat Sanac (Präsident islamischen Glaubensgemeinschaft in …sterreich), am Montag beim interreligiösen Dialog "Harmonie in der Vielfalt" in der Salzburg Arena.
Im Bild von links: Schlomo Hofmeister (Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Wien), Luise Müller (Superintendentin Salzburg/Tirol), der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser, Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter und Fuat Sanac (Präsident islamischen Glaubensgemeinschaft in …sterreich), am Montag beim interreligiösen Dialog "Harmonie in der Vielfalt" in der Salzburg Arena. ©APA/Gindl
Eine ordentliche Portion Gelassenheit mussten die Zuhörer des interreligiösen Dialogs mit dem Dalai Lama am Montagnachmittag in der Salzburgarena mitbringen. Geduldig wartete das Publikum, bis das geistliche Oberhaupt der Tibeter mit einer halben Stunde Verspätung Arm in Arm mit Salzburgs Erzbischof Alois Kothgasser und Schlomo Hofmeister, dem Gemeinderabbiner der israelischen Kultusgemeinde Wien, endlich auf die Bühne kam. "Harmonie in der Vielfalt" lautete das Thema des Nachmittags.
Dalai Lama beim Interreligiösen Dialog

Der eigentlich angekündigte Dialog bestand weitgehend aus aufeinanderfolgenden kürzeren oder längeren Monologen der Vertreter der unterschiedlichen Religionen, in denen von allen der gute Wille zum Zuhören und zum Lernen voneinander betont wurde. Dass das friedliche Zusammenleben von Religionen möglich sei, zeige seine zweite Heimat Indien, sagte der Dalai Lama. Dort seien alle großen Religionen vertreten und kämen gut miteinander aus.

Gemeinsames Ziel der Religionen

Trotz aller Unterschiede hätten die Religionen im Kern ein gemeinsames Ziel: In den Menschen Werte wie Liebe, Mitgefühl und Toleranz zu fördern. “Es gibt viele Wege, um zu diesem Ziel zu gelangen”, sagte der Dalai Lama. “Es ist möglich, religiöse Harmonie zu fördern. Es ist möglich, andere Religionen gegenüber Respekt zu entwickeln und den Glauben in seiner eigenen Religion zu bewahren”, betonte der buddhistische Mönch.

“Lieber Bruder Mönch aus dem Tibet”

Die multireligiöse Gesellschaft sei eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, erklärte Kothgasser, der den Dalai Lama mit “Lieber Bruder Mönch aus dem Tibet” begrüßte. Das zweite Vatikanische Konzil habe den Dialog zwischen Gott und Mensch, zwischen Kirche und Welt als Grundprinzip verstanden. “Diesen Dialog wollen wir offen und ehrlich führen”, sagte Kothgasser. Für Luise Müller, evangelische Superintendentin von Salzburg und Tirol, geht es in dem Dialog um den Abbau falscher Vorstellungen und das Entdecken von Gemeinsamkeiten sowie bereichernden Unterschieden.

Die Vielfalt in der globalen Gesellschaft sei die Grundlage, auf der wir unsere Zukunft aufbauen können, meinte Hofmeister. Den Religionen komme dabei eine große Verantwortung zu. “Wir sprechen über Harmonie durch Vielfalt”, sagte er. Die aus einem gleichen Ursprung kommende Gleichheit des Menschen habe nichts mit Gleichmacherei zu tun. Respekt vor dem anderen sei integraler Bestandteil der Religionen.

Für das Bauen von Brücken und einen gemeinsamen Einsatz für ein friedliches Zusammenleben sprach sich auch Fuat Sanac, Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft, aus: “Interreligiöses Lernen ist eine große Herausforderung.” Es gehe nicht um diplomatische Zugeständnisse, sondern um ein gegenseitiges Kennenlernen.

Dalai Lama reist am Dienstag um 8 Uhr ab

Die Abreise des buddhistischen Mönches von Salzburg ist morgen, Dienstag, um etwa 8.00 Uhr geplant. Er hält sich von 22. bis 24. Mai im italienischen Udine und in Belgien auf. Dann kehrt er wieder nach Österreich zurück. Der Dalai Lama wird am 25. Mai in der Stadthalle Wien einen Vortrag halten, laut Tibetzentrum sind dafür noch Karten erhältlich. Weiters wird er an einem Symposion der Universität Wien sowie an einer Europäischen Solidaritätskundgebung für Tibet teilnehmen. (APA)

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