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D: Gysi fordert PDS zur Öffnung auf

Vor den Beratungen über ein mögliches Linksbündnis zur deutschen Bundestagswahl hat der PDS-Politiker Gysi seine Partei aufgefordert, sich einer Kooperation mit der Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit (WASG) zu öffnen.

Seine Partei „müsste ein bisschen weniger PDS und ein bisschen gesamtdeutscher werden“, sagte Gysi der „Berliner Zeitung“ vom Montag. Es gehe aber „nicht darum, die PDS aufzugeben“. Die Spitzen beider Parteien wollten am Nachmittag erstmals in Berlin zusammenkommen, um Möglichkeiten eines Bündnisses auszuloten. Entscheidungen wurden aber noch nicht erwartet.

Gysi betonte, die PDS müsse mehr Akzeptanz in ganz Deutschland bekommen. Über seine eigene Funktion wolle er aber nicht spekulieren. Der PDS-Vorstand habe vier Leute bestimmt, die mit den WASG-Vertretern reden. „Ich kann versuchen, Orientierung zu geben, aber ich bin kein Parteifunktionär mehr im engeren Sinne“, sagte Gysi. Der Berliner PDS-Chef Stefan Liebich warnte dagegen vor einem zu großen Entgegenkommen bei den Gespräche mit der WASG. Zwar solle für die Kandidatur auf den offenen PDS-Listen ein „sehr weitgehendes Angebot“ unterbreitet werden, aber eine paritätische Verteilung der Plätze könne es nicht geben, sagte Liebich der Chemnitzer „Freien Presse“ vom Montag. Es dürfe nicht unberücksichtigt bleiben, dass die PDS in mehreren Parlamenten vertreten sei und zwei Landesregierungen angehöre.

PDS-Sprecher Hendrik Thalheim bezeichnete die erste Begegnung der beiden Parteispitzen als „Beginn eines Prozesses“, in dem die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit ausgelotet werden sollten. Die WASG bekräftigte ihre Forderung nach Bildung einer neuen Linkspartei. „Wenn es politisch gewollt ist, dass es zu einer starken, linken Opposition kommt, hat man die Möglichkeit, eine neue Partei zu gründen“, sagte der WASG-Sprecher Murat Cakir der Nachrichtenagentur AFP. Angesichts des engen Zeitplans für die vorgezogene Bundestagswahl müsse eine Entscheidung allerdings bis spätestens Mitte Juni fallen, sagte er der „Netzeitung“. Er sei zuversichtlich, dass es gelinge, eine gemeinsame Wahlpartei zu gründen, da es zwischen WASG und PDS schon eine „gewisse Annäherung“ gegeben habe.

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