AA

D: Geheime Terrorinformationen verkauft

Korrupte Mitarbeiter des deutschen Bundeskriminal-amtes (BKA) haben jahrelang höchst vertrauliche Informationen aus dem Terrorismusbereich verkauft. Bis heute wurden die Täter noch nicht enttarnt.

Dies bestätigte BKA-Präsident Jörg Ziercke am Donnerstag in Wiesbaden. Er bestritt zugleich energisch die Observierung von Journalisten im Zusammenhang mit den Ermittlungen. Der Nachrichtenhandel hatte laut Ziercke eine Dimension, „wie ich es nicht für möglich gehalten habe“. Beim Versuch, den „schwarzen Schafen“ auf die Spur zu kommen, seien interne BKA-Verbindungsdaten untersucht worden.

Das ARD-Fernsehmagazin „Panorama“ hatte berichtet, es seien „Millionen von Telefonverbindungsdaten“ durchforstet und Journalisten überwacht worden. An dem Handel mit geheimen Informationen war laut Ziercke auch ein privater Nachrichtenhändler beteiligt, der die staatsschutzrelevanten Informationen gekauft und an einen Journalisten des Münchner Nachrichtenmagazins „Focus“ weitergegeben haben soll. Um wen es sich dabei handle, sei bis heute ebenfalls unbekannt. Medienberichte, wonach das BKA den Agenten Werner Mauss auf „Focus“-Journalisten angesetzt habe, um die undichten Stellen in der Behörde zu finden, wies Ziercke als völlig verzerrt und falsch zurück.

Im Zusammenhang mit dem „schwunghaften Handel mit Behördenunterlagen“ stand laut Ziercke auch der Freitod eines BKA-Direktors im November 1993. Einzelheiten zu diesem Fall wollte er aber nicht nennen. Innenminister Wolfgang Schäuble hat sich nach eigenen Angaben noch nicht näher mit den Spitzelvorwürfen gegen das Bundeskriminalamt befasst. Es gehe um Vorgänge aus dem Jahr 2004, und er sei erst seit Ende 2005 im Amt, sagte der CDU-Politiker.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • D: Geheime Terrorinformationen verkauft
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen