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Corona-positive Geimpfte meist wegen anderer Leiden im Spital

Klinikleiter Königswieser: Unter Geimpften "gibt es intubiert und Omikron fast nicht"
Klinikleiter Königswieser: Unter Geimpften "gibt es intubiert und Omikron fast nicht" ©APA/BARBARA GINDL
Dass Omikron deutlich milder verlaufen dürfte als die Delta-Variante, zeigt sich auch in Oberösterreichs Intensivstationen. Trotz hoher Infektionszahlen ist die Situation entspannt, die meisten positive Geimpften sind wegen anderer Krankheiten im Spital.
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In Oberösterreich steigt der Anteil der Geimpften an den Spitalspatienten - wie ein Blick ins Salzkammergut-Klinikum zeigt, handelt es sich dabei aber weitgehend um Leute mit SARS-CoV-2 als Zusatzbefund, beruhigte Klinikleiter Tilman Königswieser im APA-Gespräch. Gute Nachrichten hatte auch Simulationsforscher Niki Popper in der wöchentlichen Besprechung mit dem Land am Donnerstag: Er korrigierte seine Prognose der Neuinfektionen sowie der Spitalsbelegung weiter nach unten.

Der Krisenstab des Landes meldet täglich, welcher Prozentsatz der Corona-Spitalspatienten nicht vollständig geimpft ist. Vor der Omikron-Welle lag dieser Wert regelmäßig im Bereich von 70 bis 90 Prozent. Zuletzt hat sich das Bild aber gewandelt: Am Donnerstag waren von den 139 Corona-Patienten auf Normalstationen nur mehr 47 Prozent nicht vollständig immunisiert.

Geimpfte wegen anderen Erkrankungen im Spital

Im Salzkammergut-Klinikum liegen derzeit beispielsweise 34 Corona-Positive auf der Normalstation, rechnete Königswieser vor. 17 - also genau die Hälfte - davon seien vollständig geimpft, 17 nicht, was in etwa dem Landesschnitt entspricht. Allerdings seien 14 von den 17 Immunisierten wegen anderer Erkrankungen hier, so Königswieser. "Sie wären nicht im Spital, wenn sie nicht die andere Krankheit hätten." Fast alle Betroffenen seien über 80 Jahre alt. Hinzu kommen einige Langzeitpatienten aus der Delta-Welle, alle mit schweren Vorerkrankungen.

Omikron sei insgesamt milder, so Königswieser, schwere Verläufe würden aber bei Ungeimpften deutlich häufiger vorkommen. Unter Geimpften "gibt es intubiert und Omikron fast nicht", betonte er. Im Salzkammergut-Klinikum gebe es keinen einzigen Fall und er kenne auch keinen in den anderen oberösterreichischen Spitälern. Am besten geschützt seien jene Personen mit drei Stichen.

Situation auf Intensivstationen entspannt

Auf den Intensivstationen zeigt sich in Oberösterreich derzeit ein eher entspanntes Bild: Trotz einer Rekordzahl von 6.554 Neuinfektionen und einer Sieben-Tage-Inzidenz von 2.227,4 am Freitag lag die Zahl der belegten ICU-Einheiten bei 15 - zu Spitzenzeiten der Delta-Welle waren es 138. Hier ist auch der Anteil der vollständig Geimpften nach wie vor in ähnlicher Größenordnung wie bisher: Stand Donnerstag waren 29 Prozent der Intensivpatienten vollständig immunisiert, 71 Prozent nicht.

Auch wenn die Intensiv-Zahlen niedrig sind - jene der Neuinfektionen steigt rasant. Dennoch hat Popper in der wöchentlichen Besprechung mit dem Land am Donnerstag die Prognose weiter nach unten revidiert. Dass die Omikron-Welle nochmals flacher als vor ein oder zwei Wochen sein dürfte, führt er auf eine bessere "Datenqualität" zurück.

Krankenhausprognose nach unten korrigiert

Der Forscher geht davon aus, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Oberösterreich in der zweiten Februarwoche auf rund 3.000 ansteigen werde. Vergangene Woche war er noch von rund 4.000 ausgegangen. Und für die Krankenhäuser erwartet er auch eine geringere Belastung als noch im Jänner prognostiziert. Er rechnet nicht mehr mit 70, sondern mit rund 50 Intensivpatienten am Höhepunkt Ende Februar/Anfang März und mit 300 statt 350 Patienten auf den Normalstationen Mitte Februar.

(APA/Red)

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