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Concordia-Kapitän ließ Kinder und Senioren zurück

Bei der umfangreichen Beweisaufnahme rund um die Havarie der "Costa Concordia" am 13. Jänner im toskanischen Grosseto erhärten sich die Vorwürfe gegen den beschuldigten Kapitän Francesco Schettino. Nach Angaben der Hafenbehörde der toskanischen Stadt Livorno, hatte Schettino beim Verlassen des Schiffes noch mindestens 80 Kinder und Pensionisten an Bord zurückgelassen.
Costa-Concordia Kapitän bestreitet Flucht
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"Costa"-Ermittler nehmen Kapitän enger ins Visier


Schettino wird fahrlässige Tötung, die Havarie des Schiffes und das Verlassen der “Costa Concordia” während der Evakuierung zur Last gelegt. Die Verteidiger des Kapitäns hatten am Freitag vor Gericht bestritten, dass dieser das sinkende Kreuzfahrtschiff freiwillig verlassen habe, bevor alle Passagiere in Sicherheit gebracht werden konnten. “Schettino hat das Schiff nicht verlassen, er musste wegen einer Reihe von Umständen aussteigen”, erklärten die Verteidiger.

Die Hafenbehörde Livornos warf Schettino und dem Chef der Kriseneinheit der Reederei Costa Crociere, Roberto Ferrarini, vor, in der Unglücksnacht die Zustände an Bord verschleiert zu haben. Schettino berichtete der Hafenbehörde, dass lediglich zwei Teile des Schiffes vom Wasser durch den Zusammenprall mit einem Felsen vor der Insel Giglio überschwemmt worden seien, dabei waren es zum Zeitpunkt des Telefonanrufes vier gewesen. “Ferrarini wusste, dass der Kapitän der Hafenbehörde unvollständige Informationen über die Situation an Bord des Schiffes geliefert hatte”, hieß es im Bericht der Hafenbehörde, der dem Gericht in Grosseto vorgelegt wurde.

Ein Prozess dürfte frühestens 2013 beginnen. Ermittelt wird gegen Schettino und mindestens neun weitere Personen – andere führende Mitglieder der Besatzung und der Reederei. Zu den Angeklagten zählt auch der oberösterreichische Vizepräsident der Costa Crociere.

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