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CO2 - Sommerzeit spart nur wenig

Die Sommerzeit wurde eingeführt, um Energie zu sparen, doch in Zeiten des Treibhauseffekts interessiert natürlich auch, um wie viel weniger CO2 in die Atmosphäre geblasen wird.

Geht man vom heimischen Mix der Erzeugung aus, der einem halben Kilogramm des Treibhausgases pro kWh (Kilowattstunden) entspricht, dann bedeuten die eingesparten 160 GWh (Gigawattstunden) laut Greenpeace 80.000 Tonnen, und damit ein Tausendstel der rot-weiß-roten CO2-Emissionen. Ein Umstieg auf Energiesparlampen wäre übrigens fünf Mal so effektiv.

Dabei lassen sich die Einsparungen durch die Sommerzeit gar nicht genau beziffern: Die Vorgängerorganisation von E-Control, der Bundeslastzuteiler, hatte im ersten Jahr der Umstellung in Österreich (1980) einen maximalen Wert von 0,28 Prozent des Stromjahresverbrauchs berechnet.

Dies entsprach beim damaligen Verbrauch 88 GWh (88 Mio. kWh). Seither hat der Stromhunger um den Faktor 1,8 zugenommen, woraus sich für 2005 eine Einsparung von rund 160 GWh ergibt – unter der Annahme, dass das Minus auch heute in der selben Größenordnung wie damals besteht. Schließlich entfällt dieses laut E-Control ausschließlich auf das Licht in Haushalten, Büros und im Kleingewerbe.

Um den Effekt besser einschätzen zu können: Das Donaukraftwerks Ybbs bringt pro Jahr etwa 1.400 GWh, das Kraftwerk Freudenau 1.100 GWh. Der Jahresstromverbrauch der heimischen Haushalte lag laut Statistik Austria 2004 bei 15.109 GWh.

Geht man davon aus, dass der Anteil der Beleuchtung am Verbrauch der Haushalte – so die Österreichische Energieagentur – 9,8 Prozent beträgt, dann werden dafür 1,477 GWh verbraucht. Laut Philips könnten rund zwei Drittel der Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzt werden, die nur 20 Prozent so viel Strom verbrauchen. Das Einsparungspotenzial beträgt nach dieser Berechnung – die nicht berücksichtigt, wie viele dieser Lampen bereits im Einsatz sind, etwa 788 GWh. Das wäre ungefähr fünf Mal so viel wie durch die Sommerzeit.

Auch dies lässt sich in CO2 umrechnen: Gerundete 400.000 Tonnen. Geht man davon aus, dass ein Österreicher laut Greenpeace-Energieexperte Erwin Mayer pro Jahr etwa zehn Tonnen in die Atmosphäre „bläst“, dann würde man – alleine in Haushalten – mit Energiesparlampen die Emissionen von 40.000 Österreichern einsparen könnte.

Am Sonntag wird die Uhr wieder auf Sommer gedreht

Von Frühaufstehern begrüßt, von Morgenmuffeln gefürchtet – an diesem Sonntag (25. März) wird um 2.00 Uhr wieder an der Uhr gedreht, die Zeiger rücken eine Stunde weiter nach vor auf Sommerzeit. In der gesamten EU werden den Menschen am letzten März-Sonntag 60 Minuten „gestohlen“ wird, die es erst am letzten Sonntag im Oktober – wieder zurück gibt.

Eingeführt wurde die Sache 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.

Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit auch erst 1980 ein. Allerdings gab es in der Alpenrepublik bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie vom 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter – auf Dauer erfolgloser – Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen.

Für die Elektrotechniker ist die Umstellung eine willkommene Gelegenheit, auf die Wichtigkeit des FI-Schutzschalters hinzuweisen und dessen Überprüfung zu propagieren. Ist dieser defekt, bestünde in den betroffenen Haushalten latente Brand- und Lebensgefahr.

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