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Clinton verliert immer mehr an Boden

©AP
CNN, der Konkurrent Fox News, MSNBC, CBC, ABC und zahlreichen Printmedien waren sich einig: Hillary Clinton hat nach der letzten Runde der Vorwahlen im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur de facto keine Chance mehr.

Kontrahent Barack Obama habe die Nominierung fix in der Tasche, so der Tenor der einschlägigen Blogs. Der Internet-Dienst Drudge Report ging sogar soweit nach der Wahlnacht in Indiana und North Carolina mit einem Bild von Obama und seiner Frau Michelle mit dem Titel “The Nominee” aufzumachen. Der Druck auf Clinton steigt weiter. Denn nach seinem klaren Sieg in North Carolina und der nur hauchdünnen Niederlage in Indiana hat Obama laut Medienberichten fünf der 170 noch unentschlossenen Superdelegierten für sich gewonnen.

Der “Washington Post” zufolge haben bereits weitere dieser Delegierten angedeutet, dass sie sich auf Obamas Seite schlagen und das demnächst bekanntgeben wollen.

Bereits am Mittwoch hatte der frühere demokratische Präsidentschaftsbewerber George McGovern, ein langjähriger Clinton-Freund und einer der ersten öffentlichen Unterstützer der ehemaligen First Lady, sie zum Ausstieg aufgerufen.

Doch Clinton schloss einen vorzeitigen Ausstieg aus. “Ich bleibe im Rennen, bis es einen Kandidaten gibt”, sagte die New Yorker Senatorin. “Ich werde, so hart ich kann, daran arbeiten, dass ich diese Kandidatin werde.”

Mehr als einmal sei sie bereits abgeschrieben worden. “Aber dank Ihnen bin ich zurückgekommen”, sagte sie in einer Rede am Mittwoch vor Parteifreunden.

Das bestätigte auch ihr Sprecher Terry McAuliffe: Erst wenn Clinton nach der letzten Vorwahl keine Mehrheit der Stimmen habe, werde sie sich hinter ihren Rivalen Obama stellen.

Die Chancen der Ex-First-Lady, die Nominierung noch zu schaffen, sind jedenfalls minimal. Obama führt seit Monaten knapp, aber beständig. Derzeit liegt Obama bei 1.847 Delegiertenstimmen, Clinton hält bei 1.687.

Clinton wird nach Aussagen ihres Wahlkampfmanagers nun alles daransetzen, dass auch die Delegierten der Bundesstaaten Michigan und Florida bei der Nominierung mitstimmen dürfen.

In den beiden Staaten hatte Clinton die Vorwahlen zwar gewonnen. Aber die Partei will die Abstimmung nicht werten, weil die Demokraten in diesen Staaten die Parteiregeln verletzt und die Vorwahlen vorgezogen hatten.

In Michigan hatte Obama vor diesem Hintergrund auch seinen Namen erst gar nicht auf die Wahlzettel setzen lassen. Clintons Hoffnung dürfte damit kaum realistisch sein.

So wie Clinton die erste Frau an der Spitze der USA wäre, wäre der 46-jährige Obama der erste Schwarze. Die Präsidentenwahl selbst findet im November statt. Für die Republikaner wird dabei John McCain antreten.

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