Der britische Außenminister Jack Straw sagte am Mittwoch, er habe im Namen seiner EU-Kollegen einen entsprechenden Brief abgeschickt. Die USA erklärten, sie wollten beizeiten und offen antworten. Nach einem Bericht des Guardian wurden in Europa mehr als 300 CIA-Flüge registriert. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch veröffentlichte eine Liste mit Namen von 26 US-Gefangenen, die demnach ohne Rechtsbeistand in Geheimgefängnissen außerhalb der USA inhaftiert sind.
Der Sprecher des US-Außenministeriums Sean McCormack sagte, Straw habe die USA in seinem Brief um Aufklärung über die Presseberichte gebeten, denen zufolge EU-Mitgliedsstaaten als Drehscheibe für Gefangenentransporte benutzt worden seien. Die US-Regierung werde sich bemühen, das Schreiben im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu beantworten.
Keine Infos
Einem Bericht der britischen Tageszeitung The Guardian sind in Europa laut Dokumenten der US-Flugaufsichtsbehörde FAA mehr als 300 Landungen von CIA-Flügen registriert worden. In Deutschland seien 96 Flüge gezählt worden, in Großbritannien waren es demnach 80. Frankreich sei nur einmal erwähnt worden, ebenso wie die nordostpolnische Militärbasis Szymany, in der der US-Geheimdienst CIA ein Geheimgefängnis unterhalten solle. In Prag seien 15 Landungen erfolgt.
Platter: Keine Beweise
Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch veröffentlichte unterdessen die Namen von 26 Geistergefangenen, die demnach von den USA in geheimen Gefängnissen außer Landes festgehalten werden. In der Liste werden unter anderem der mutmaßliche Chefplaner der Anschläge vom 11. September 2001, Khalid Sheikh Mohammed, und der der Mitwisserschaft beschuldigte Ramzi Binalshib genannt. Die Namensliste sei nicht vollständig, erklärte die Organisation am Mittwoch. Es gebe vermutlich viel mehr Häftlinge, zu denen das Internationale Komitee vom Roten Kreuz keinen Zugang habe und die ohne alle Rechte festgehalten würden.
Foltervorwürfe