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Christlicher Radiosender bestraft

Die türkische Rundfunkbehörde bestraft einen christlichen Radiosender. Dem Sender wird vorgeworfen zum Separatismus und der Missionierung aufgerufen zu haben.

Die staatliche Rundfunkbehörde der Türkei (RTUK) hat erstmals einen privaten religiösen Radiosender wegen christlicher Missionierung mit vorübergehendem Sendeverbot bestraft. Die RTUK werfe dem Sender und dessen Vorgänger die Verletzung türkischen Rechts vor, sagte der Chef des Radios, Ismail Serinken, am Dienstag in Ankara. Das Verbot gelte 31 Tage und trete am 21. März in Kraft.

30 Tage davon beziehen sich auf den Vorgängersender, das fortschrittliche moslemische Image Radio. Diesem wirft die Behörde vor, zum Separatismus aufgerufen zu haben. Serinken verwahrte sich gegen die Anschuldigung des Rechtsbruchs und bezeichnete die Entscheidung als Ausdruck von „Intoleranz und Vorurteilen“.

Shema ist das erste christliche Radio in der türkischen Hauptstadt. Es wird von der protestantischen Kurtulus-Kirche finanziert. Seit seiner Gründung 1994 hat die RTUK rund 500 privaten Radio- und Fernsehstationen Sendeverbote erteilt, vor allem islamischen und kurdischen Sendern.

Die Türkei ist seit 1999 offizieller Beitrittskandidat der Europäischen Union. Kritiker mahnen jedoch immer wieder die Achtung der Menschenrechte und die Wahrung von Minderheitenrechten an, insbesondere im Umgang mit der kurdischen Bevölkerung.

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