Zum 41. Todestag des Revolutionärs hatte sich im Vorjahr eine illustre Schar von Anhängern Che Guevaras versammelt, um die erste Büste des kubanischen Revolutionärs auf europäischem Boden zu enthüllen. Unter den Festgästen fand sich Stefan Weber von Drahdiwaberl ebenso wie Bürgermeister Häupl. “Ich hoffe, Sie tragen ein kleines Stückchen Che Guevara in Ihrem Herzen mit nach Hause”, hatte dieser damals die Anwesenden gegrüßt. Diese Aufforderung hat nun offensichtlich ein Täter allzu wörtlich genommen.
“Das ist ein politischer Vandalenakt gegen das Gedankengut Che Guevaras”, deutete Hans Mikosch von der Österreichisch-Kubanischen Gesellschaft im APA-Gespräch das Vorgehen. Seine Organisation hatte die Aufstellung der 70 Zentimeter hohen Bronzebüste der Künstlerin Gerda Fassel initiiert und mit einem Prominentenkomitee unter Beteiligung von Elfriede Jelinek 28.000 Euro dafür gesammelt.
Feststehe jetzt jedenfalls schon: “Das Denkmal wird repariert”, unterstrich Mikosch. Der Schaden betrage allerdings an die 10.000 Euro. Immerhin sei das Corpus Delicti, die Nase, mittlerweile von Stadtgärtnern gefunden worden.
In jedem Falle habe es sich um einen langfristig geplanten Vandalenakt gehandelt, da nicht nur Ches Nase abgesägt, sondern auch die Gedenktafel gegen eine neue mit der Aufschrift “Terrorist” ausgetauscht worden sei. Man habe nun Anzeige gegen unbekannt erstattet.