Die Hefte befänden sich demnach derzeit im Lager des Morawa-Verlags und sollten Samstagfrüh ausgeliefert werden und in ausgewählten Geschäften, etwa in Buchläden oder in Bahnhöfen erhältlich sein. Unklar war vorerst, ob es auch eine deutsche Übersetzung geben wird.
Der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn kritisierte am Freitag in der Gratiszeitung “Heute”, “Charlie Hebdo” habe sich nicht gescheut, “neben humorvollen und satirischen Karikaturen politischer Art seit Jahren vor allem das Christentum und den Islam in verächtlich machenden und vulgären Karikaturen darzustellen”.
“Hasserfüllte Karikaturen”
Schönborn habe auf “hasserfüllte antisemitische Karikaturen” im Österreich des späten 19. Jahrhunderts, deren “giftige Saat” zum späteren Massenmord an Juden beigetragen hätten verwiesen, berichtete die Gratiszeitung. Es gebe Grenzen für die Meinungs-, Presse- und Religionsfreiheit, nämlich dort, “wo es um die Achtung vor dem geht, was dem anderen heilig ist”. Trotz seines Urteils über die Karikaturen sei die Gewalt gegen “Charlie Hebdo” aber durch nichts zu rechtfertigen, sagte der Kardinal gegenüber “Heute”.
In den Niederlanden war die Zeitschrift am Freitag nur wenige Minuten nach Öffnung der Geschäfte ausverkauft. Auch in Großbritannien war das Heft heiß begehrt, in London standen in der Nacht auf Freitag bereits ab Mitternacht Kunden an Verkaufsstellen an, wie britische Medien berichteten.
Anschlag auf “Charlie Hebdo”
Statt in rund 60.000 Exemplaren wie früher wurde “Charlie Hebdo” nach dem Anschlag auf die Redaktion vergangene Woche in Millionenauflage gedruckt. In Deutschland ist das Magazin voraussichtlich ab Samstag erhältlich.
(APA)