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CD-Tipp: Ra Ra Riot - The Rumble Line

Ra Ra Riot, das ist Indie-Pop mit Cello und Violine. Am 22. September veröffentlichte die schicksalsgeschüttelte Band ihr Debut-Album "The Rumble Line". [Video im Bericht]

Obwohl es die aus Syracuse, einem New Yorker Städtchen, stammende Band Ra Ra Riot erst seit zwei Jahren gibt, hat die Formation schon so einiges durchgemacht. Kurz nach der Gründung 2006 verlässt Sänger Shaw Flick die Band. Seine Position nimmt der weniger einnehmende aber stimmlich wesentlich prägnantere Wesley Miles ein. Die Studenten ihres Heimatortes sind sofort angetan von der Band. Wann sieht man sonst schon einmal ein Cello und eine Violine bei dem Auftritt einer Rockband. Sechs Monate nach ihrer Gründung nehmen Ra Ra Riot beim CJM Music Marathon teil. Die amerikanischen Musikmagazine sind begeistert. Die Band wird Support für Art Brut, die Editors und Tokyo Police Club. Ra Ra Riot wird in einem Satz mit Vampire Weekend oder Arcade Fire genannt. Der Erfolg scheint nicht mehr zu bremsen.

Bis Mitte 2007. Im Juni tritt die Band in Providence auf. Nach dem Konzert verschwindet Drummer John Pike spurlos. Die Leiche des begnadeten Songschreiber und Multi-Instrumentalisten wird wenig später in einer Bucht gefunden. Die Band steht kurz vor dem Aus.

Einigen Wochen nach dem Begräbnis beschließen die restlichen Bandmitglieder doch weiterzumachen. Knapp ein Jahr nach dem tragischen Tod von John Pike, im September 2008, veröffentlicht das Quintett sein Debüt-Album „The Rumble Line“. Die Streicher sind auf dieser Platte allgegenwärtig und geben den Songs manchmal schon fast eine kitschige Komponente. Jedoch findet man in fast jedem Lied auch wieder einen Break, eine Dissonanz oder einen Tempowechsel. Die Band will also nicht zu kitschig werden sondern zeigen, dass man trotz Cello und Violine auch anders sein kann.

Höhepunkt des Albums sind das orchestrale„Ghost under Rocks“, das tieftraurige „Dying is Fine“, das superfeine Kate Bush-Cover „Suspended in Gaffa“ und natürlich „Too Too Too Fast“. Bei diesem siebten Stück backen Ra Ra Riot den Synthesizer aus und machen einen auf Phoenix. Wäre nicht das post-punkige Ende würde man es den fünf Amerikanern auch durchaus abkaufen.

Salzburg24 vergibt sechs von zehn möglichen „Och wie Schrecklich“-Drückse für das Debüt-Album von Ra Ra Riot.
(jr)
Ra Ra Riot – Dying is Fine:

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