Nun wird ihm Amtsmissbrauch vorgeworfen. Ausgelöst dürften die inkriminierten Vorgänge Kontakte des 63-jährigen Beamten zum pensionierten Präsidenten des Obersten Gerichtshofs (OGH), Johann Rzeszut, haben.
Polizist glaubt an heimliche Schwangerschaft
Rzeszut war Mitglied einer vom Innenministerium eingesetzten Evaluierungskommission, die behördlichen Versäumnissen im Entführungsfall Kampusch nachgehen sollte. Dabei sorgte er für Irritationen, indem er in diversen Medien immer wieder die Theorie anzweifelte, Wolfgang Priklopil sei ein Einzeltäter gewesen, und Natascha Kampusch unterstellte, diese habe eine Schwangerschaft verheimlicht.
DNA von “Kampusch-Tochter” gesucht
Zumindest von letzterem dürfte Rzeszut den Polizisten überzeugt haben. Dieser ging – “versorgt mit den Vermutungen Rzeszuts”, wie in der Anklage zu lesen ist – dem Verdacht nach. Sein Vorhaben, sich die DNA des Mädchens zu schaffen, flog allerdings auf, der Beamte wurde im Februar 2012 vom Dienst suspendiert. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ermittelte eingehend, aus möglichen Befangenheitsgründen wurde die Verhandlung nach Wien delegiert.
(apa/red)