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Causa Burgtheater: Verlust zumindest 8,3 Millionen Euro

Burgtheater: Verdachtsmomente "bestätigt", Verlust zumindest 8,3 Mio.
Burgtheater: Verdachtsmomente "bestätigt", Verlust zumindest 8,3 Mio. ©APA
Die Causa "Burgtheater" geht weiter: Nachdem Silvia Stantejsky durch einen Zwischenbericht schwer belastet wurde, haben sich nun die Verdachtsmomente "bestätigt". Es ist mit einem Verlust von zumindest 8,3 Millionen Euro zu rechnen.
Belastung durch Zwischenbericht
Kommentar zur Causa
Stantejsky nimmt Stellung
Hohe Eigenüberweisung

Der Zwischenbericht zur wirtschaftlichen Lage des Burgtheaters weist “deutliche Indizien für gefälschte Belege und die Vorspiegelung falscher Tatsachen” auf. Wie der Aufsichtsrat des Theaters in seiner heutigen Sitzung unterrichtet wurde, ist daher für das Jahr 2012/13 mit einem Bilanzverlust von “voraussichtlich” 8,3 Mio. Euro zu rechnen. Dazu könnten 5 Millionen Euro Steuernachzahlungen kommen.

“Formaler Versäumnisse der kaufmännischen Direktion”

Diese stünden “aufgrund formaler Versäumnisse der kaufmännischen Direktion im Raum”, wie es in einer Aussendung der Bundestheater Holding heißt. Die Wirtschaftsprüfer hätten bereits eine Offenlegung an die Finanzbehörde übermittelt. Die endgültige Bilanz für 2012/13 soll Ende April vorliegen, das laufende Geschäftsjahr sei mit Ausnahme der Steuernachzahlungen “nicht belastet”. Bundestheater-Chef Georg Springer betont in der Aussendung, das Burgtheater arbeite “künstlerisch äußerst erfolgreich und ist in keiner Weise in seiner Existenz gefährdet.”

Gegen die mittlerweile entlassene ehemalige kaufmännische Geschäftsführerin Silvia Stantejsky habe der Zwischenbericht die bisherigen Verdachtsmomente “vollinhaltlich bestätigt”. Es sei zu nicht nachvollziehbaren Ein- und Auszahlungen gekommen. Die rechtliche Prüfung des Falles soll bis Ende Februar abgeschlossen sein – bis dahin werde auch der Endbericht vorliegen. Man behalte sich “alle notwendigen rechtlichen Schritte bis hin zur Einleitung strafrechtlicher Maßnahmen” vor.

Die Verluste des Burgtheaters

Das Burgtheater wird in seiner für April erwarteten Bilanz für die Saison 2012/13 voraussichtlich einen Verlust von 8,3 Mio. Euro ausweisen – plus möglichen 5 Mio. Euro Steuernachzahlungen, die wegen “formaler Versäumnisse” im Raum stehen sollen. Bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung muss die Geschäftsführung einen Zeitplan und konkrete Maßnahmen zum Abbau des Bilanzverlustes vorlegen.

Die prognostizierten Verluste im Detail:

Voraussichtlicher Bilanzverlust des Burgtheater im Jahr 2012 /13 – 8,3 Mio. Euro, die sich zusammensetze aus:

  • Geänderte Abschreibungsmethodik: 5,6 Mio. Euro
  • Wertberichtigungen aus nicht nachvollziehbaren Buchungen: 1,1 Mio. Euro
  • Gestiegene Personal- und Betriebskosten: 0,9 Mio. Euro
  • Falsch kalkulierte Gastspielerträge und sonstige Einnahmen: 0,7 Mio. Euro
  • Hinzu kommt: Mögliche Steuernachzahlungen bis zu 5 Mio. Euro

(APA)

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