Für Rakhat Shoraz (vormals Aliyev), den kasachischen Ex-Botschafter in Österreich, entbehren die vom Wiener Rechtsanwalt Gabriel Lansky und dem deutschen Ex-Innenminister Otto Schily gegen ihn erhobenen Geldwäsche-Vorwürfe jeder Grundlage.”Sie sind erneut Teil einer umfassenden von kasachischer Seite gesteuerten Kampagne. Das Regime Nasarbajew versucht, mich mit allen erdenklichen Mitteln zu kriminalisieren”, betonte Aliyev am Montag, den 18. Fenruar in einer Stellungnahme, die sein Wiener Rechtsbeistand Manfred Ainedter übermittelte.
Causa Aliyev politisch heikler Fall
Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew bediene sich “einiger höchstdotierter ‘Berater’ wie Alfred Gusenbauer oder Gerhard Schröder” und habe nun offenbar auch den im Kabinett Schröders tätig gewesenen Schily gewonnen, bemerkte Aliyev.”Tatsache ist, dass sämtliche gegen mich erhobenen Vorwürfe vom kasachischen Geheimdienst inszeniert und mithilfe manipulierter und unter Druck gesetzter Zeugen aufrechterhalten werden. Um dies zu beweisen, werde ich auch weiterhin eng mit den Behörden kooperieren”, kündigte der kasachische Ex-Botschafter an.
Zugleich gab er sich überzeugt, dass sich die Geldwäsche-Vorwürfe “leicht aufklären lassen werden, soweit sie mich betreffen”. Mittlerweile sei im Ermittlungsverfahren ein Sachverständiger bestellt worden, “der zwangsläufig feststellen wird, dass die als geldwäscheverdächtig eingestuften Firmen zum Teil von meiner Ex-Gattin Dariga Nasarbajewa, der Tochter des kasachischen Präsidenten, gegründet und benutzt wurden”. Die von kasachischer Seite erhobenen Vorwürfe “fallen daher letztlich auf diese selbst zurück”, so Aliyev abschließend.
Anklage wäre möglich
Nach Ansicht der Opferanwälte reichen die bisherigen Ermittlungsergebnisse sowohl für eine Anklage als auch einen Haftbefehl gegen Aliyev alias Shoraz aus, auch wenn die Staatsanwaltschaft noch Zeugen befragen und Akten aus Kasachstan anfordern wolle.
Der Wiener Anwalt von Aliyev, Manfred Ainedter, hatte zuletzt erklärt, sein Mandant werde sich den Vorwürfen stellen, sollte es zu einer Anklage in dem Mordfall kommen.
(APA)