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Capitals überwinden die "Laibacher Mauer"

Capital Casparsson scheitert an Olimpija-Goalie Pintaric
Capital Casparsson scheitert an Olimpija-Goalie Pintaric ©expa/Haumer
Die Vienna Capitals haben in der 39. Runde der Erste Bank Eishockey Liga am Sonntagabend trotz drückender Überlegenheit einen Krampf-Sieg gegen Olimpija Laibach gefeiert. Der Tabellenneunte ermauerte gegen den Zweiten in der Wiener Albert-Schultz-Halle eine 2:5-Niederlage.
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Das Spiel begann für die Gastgeber mit einer kalten Dusche. Einen Schuss von Golicic konnte Goalie Hummel (Stamgoalie Cassivi wurde geschont) nur kurz abwehren. Verteidiger Henry Burke stand vor dem Tor völlig alleine und bezwang den Wiener Torhüter. Gespielt waren zu dem Zeitpunkt gerade erst 40 Sekunden.

Die Wiener reagierten mit wütenden Angriffen auf den frühen Rückstand mussten aber 193 Sekunden später gleich den nächsten Verlusttreffer verkraften. Ein Schuss von Stürmer Pance fand den Weg zwischen den Beinschonern von Hummel ins Gehäuse der Wiener. Nach nicht einmal vier Minuten lag der Außenseiter überraschend deutlich in Führung.

Rollende Capitals-Angriffe waren die Folge. Die Wiener kamen beinahe im 30-Sekunden-Intervall zu großen Torchancen. Die besten Möglichkeiten hatten Benoit Gratton mit einem Stangenschuss (7.) und Kevin Kraxner (8.). In einem teilweise sehr hart geführten Spiel kam es wenig später zum ersten großen Aufreger: Laibach-Rauhbein Groznik forderte Capitals-Neuzugang Sarault bereits beim Anspiel auf, eine Meinungsverschiedenheit im Faustkampf auszutragen. Nach einem Ellbogencheck des Slowenen ging Sarault auf die Aufforderung ein. Schiedsrichter Tschebull schickte Groznik mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe unter die Dusche. Sarault kam mit einer 10 Minuten Disziplinarstrafe davon. Das Überzahlspiel nutzten die Wiener: Verteidiger Björnlie traf mit einem sehenswerten Direktschuss zum 1:2 (14.). Die Spielanteile des ersten Abschnitts verdeutlicht die Torschussstatistik: 29:5 für die Capitals!

Capitals-Überlegenheit geht im Mittelabschnitt weiter
Am Spielgeschehen im Mittelabschnitt änderte sich auch mit Mittelabschnitt nur wenig. Rollende Angriffe der Capitals auf das Gehäuse von Laibach Goalie Matija Pintaric. Strafzeiten gegen die Slowenen und viele Einschussmöglichkeiten für die Wiener waren die logische Folge. Eine der Überzahlsituationen nutze Kapitän Benoit Gratton mit einem Schuss ins Kreuzeck zum 2:2 (25.). In einer weiteren Überzahlsituation traf Kranjc per Schlagschuss in Minute 36. Mit 3:2 (Schussverhältnis 51:13) gingen die Teams ins die letzte Drittelpause.

Rasantes Schlussdrittel
Erst nach 40 Minuten kamen die Slowenen besser ins Spiel. Olimpija Ljubljana begann sich auf die vorhandenen sportlichen Fähigkeiten zu besinnen. In zwei Situationen kreuzten Laibach Spieler sogar alleine vor dem Gehäuse von Rudi Hummel auf. Auf der anderen Seite vergaben die Wiener weiter reihenweise die besten Einschussmöglichkeiten. So blieb das Spiel lange spannend. Erst ein Treffer von Kevin Kraxner sorgte für die Vorentscheidung – 4:2 (58.). Kurz darauf traf Sean Selmser zum 5:2-Endstand ins leere Tor.

Kevin Gaudet (Vienna Capitals): “Ich habe so ein Spiel wie heute noch nie als Trainer erlebt. Wir hatten über 60 Torschüsse (Anm.: Das Torschussverhältnis nach 60 Minuten lautete 64 zu 20 für die Capitals) und so viele Tormöglichkeiten. Wir haben einige Chancen fahrlässig ausgelassen, aber Laibach Goalie Pintaric hat heute wohl das Spiel seines Lebens gemacht. Für diese außergewöhnliche Leistung möchte ich ihm herzlich gratulieren. Sein Teamkollege Groznik kam jedoch nicht zum Eishockeyspielen nach Wien. Eine Schande!”

Rudi Hummel (Vienna Capitals): “Wir haben schlecht angefangen und daran war ich nicht unbeteiligt. Die ersten beiden Tore waren vermeidbar. Meine Teamkollegen haben mir dann gut zugesprochen und so bin ich immer besser ins Spiel gekommen. Am Ende haben wir hoch verdient gewonnen. Wir waren fast nur tief in ihrem Drittel und hatten viele tolle Chancen.”

Kevin Kraxner (Vienna Capitals): “Es war erwartet schwer. Laibach steht mit dem Rücken zur Wand und braucht jeden Punkt. In den ersten Minuten haben wir uns das Leben selbst unnötig schwer gemacht. Wir haben einfach unsere Defensivaufgaben schlecht erfüllt. Danach waren wir aber klar überlegen und haben den Gegner klar dominiert.”
Zur vergebenen Torchance mit Marcel Rodman: “Ich habe bei der Torchance im zweiten Drittel nicht mehr mit dem Pass von Marcel gerechnet. Er hat mir danach gesagt, dass die Scheibe vor ihm aufgesprungen ist und keine andere Möglichkeit mehr hatte.”

Kevin Mitchell (Olimpija Ljubljana): “Momentan sind wir dezimiert und das hat man heute in Wien klar gemerkt. Wir sind über weite Strecken des Spiels nicht aus dem eigenen Drittel gekommen. So kannst du kein Spiel gewinnen und die Strafen kommen von selbst. Der Schiedsrichter hat meiner Meinung nach eine gute Leistung abgeliefert. Beim Kampf zwischen Groznik und Sarault hätte er jedoch beide Spieler mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegen müssen.”

Vienna Capitals – Olimpija Laibach 5:2 (1:2,2:0,2:0)
Wien, Albert-Schultz-Halle, 4.400 (ausverkauft), SR Tschebull
Tore: Björnlie (14./PP), Gratton (26./PP), Kranjc (36./PP), Kraxner (58.), Selmser (60./EN) bzw. Henry (1.), Pance (4.)
Strafminuten: 16 plus 10 Disziplinar Sarault bzw. 27 plus Spieldauer Groznik

Medvescak Zagreb – Graz 99ers 2:3 n.V. (1:1,0:0,1:1,0:1)
Zagreb, Dom sportova, 6.200, SR Dremelj
Tore: Ouellette (3.), Prpic (58./PP) bzw. Pare (3.), Norris (60./PP), Klimbacher (61.). Strafminuten: 10 bzw. 12

EHC LIWEST Black Wings Linz – KAC 2:1 (1:1,1:0,0:0)
Linz, 2.850, SR Berneker/Dostal
Tore: Purdie (2.), R. Lukas (28./PP) bzw. Craig (13./PP)
Strafminuten: 18 bzw. 12

Villacher SV – HK Acroni Jesenice 4:3 (1:2,3:0,0:1)
Villacher Stadthalle, 3.200, SR Smetana
Tore: Unterluggauer (4./PP), Di Casmirro (26.), Mc Leod (27.), Pinter (40.) bzw. Ticar
(12./PP), Hafner (12.), Elik (59.)
Strafminuten: 20 bzw. 18

EC Red Bull Salzburg – SAPA Fehervar AV19 5:2 (0:0,2:0,3:2)
Volksgarten Salzburg, 3.300, SR Längle
Tore: Welser (25./PP), Schennach (36.), Lynch (49.), Trattnig (53./PP), Koch (60./EN) bzw. Palkovics (46./SH), Vaszjunyin (51.)
Strafminuten: 8 bzw. 12

Tabelle:
  1. Graz 99ers        39 26 13  145 :  94  56
  2. Vienna Capitals   39 27 12  148 : 106  56
  3. Red Bull Salzburg 39 24 15  156 : 117  52
  4. Black Wings Linz  39 21 18  130 : 112  48
  5. SAPA Fehervar     39 18 21  120 : 130  42
  6. VSV               39 20 19  114 : 130  42
  7. KAC               39 19 20  119 : 126  39
  8. Medvescek Zagreb  39 17 22  113 : 140  38
  9. Olimpija Laibach  39 13 26  106 : 145  30
 10. Jesenice          39 10 29  107 : 158  24

Thomas Muck
In Kooperation mit
sportreport.at

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