Dr. Günter Funke, der Referent, der eigens aus Berlin angereist war, zeigte auf, was die Krankheit mit den Menschen macht, vor allem aber, wie man am besten schon die Anfänge im Keim erstickt.
Der Job macht krank
Markus Rusch, Leiter des Sozialreferats der Marktgemeinde Lustenau, hatte in seiner Begrüßungsrede eine Statistik parat: „Jeder dritte Österreicher klagt darüber, dass der Job krank macht. In seinen Ausführungen machte Referent Günter Funke klar, dass es Sinn macht, sich mit dem Thema Burnout zu beschäftigen. „In der heutigen Gesellschaftsform, wo sich alles nur um Leistung und Erfolg dreht, stellen sich viele die Frage, ob sie überhaupt ein Anrecht auf Feierabend haben. Wir müssen arbeiten, bis wir fertig sind und dann sind wir „fertig“. In der menschlichen Betreuung tätig zu sein, bedeutet, nie fertig zu sein“, erklärte Dr. Funke seinen aufmerksamen Zuhörern. Weiters klärte der erfahrene Psychotherapeut und Coach darüber auf, dass diese Krankheit keineswegs ein Pappenstiel ist, sondern: „Wenn es einen erwischt, ist es die schlimmste Krankheit, die wir kennen!“
Burnout ist der Herzinfarkt der Seele
Die Zauberworte lauten: Zufriedenheit und Dankbarkeit. Ist man in seinem Beruf zufrieden, findet man Sinn darin, was man tut, ist man dankbar für ein erfülltes Leben, dann hat man die beste Medizin. Werte finden, der Erfolgsgesellschaft die Stirn bieten und die Leere im Herzen mit Sinn ausfüllen, das ist die magische Formel, den Anfängen zu trotzen und einer Krankheit wie Burnout keine Chance zu geben. Martin Mäser, Verwaltungsleiter der Pflegeheime Dornbirn, Philip Graninger, Hausleiter der Seniorenresidenz Martinsbrunnen, Franz Holzer, Leiter der Seniorenheime Lustenau, sowie eine große Zahl Zuhörer, die alle jeden Tag aufs Neue in ihrem Beruf bis an ihre Grenzen herausgefordert werden, hatten nach dem Vortrag die Möglichkeit zum Gedankenaustausch.