AA

Bundespräsident Fischer zu Staatsbesuch in die Türkei gereist

©AP
Bundespräsident Heinz Fischer ist am Montag in Begleitung seiner Frau Margit Fischer zu einem viertägigen Staatsbesuch in die Türkei gereist. Am Dienstag wird Fischer in Ankara mit Staatspräsident Abdullah Gül und Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zu politischen Gesprächen zusammentreffen.

Hauptthemen werden die Entwicklung der Europäischen Union, Energiefragen und der Ausbau der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Österreich und der Türkei sein.

Der Bundespräsident erhoffte sich im Vorfeld des Besuchs wirtschaftliche und politische Impulse. In dem von der EU kritisierten Reformtempo der Türkei sah Fischer zwar ebenfalls eine Verlangsamung, beurteilte die Entwicklungen in der Türkei längerfristig aber als positiv, wie das ORF-Morgenjournal berichtete.

Fischer erwidert den Staatsbesuch des früheren türkischen Präsidenten Süleyman Demirel in Österreich vor zehn Jahren. Der Bundespräsident wird von Sozialminister Erwin Buchinger (S), Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V), Staatssekretärin Christa Kranzl (S), Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, sowie einer großen Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturdelegation begleitet.

Fischer wird auch mit Oppositionsführer Deniz Baykal zusammentreffen und an österreichisch-türkischen Wirtschaftsforen in Kayseri, der Heimatprovinz von Präsident Gül, und Istanbul teilnehmen. In der Bosporus-Metropole wird das österreichische Staatsoberhaupt vom Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. im Phanar empfangen.

Für den mitreisenden Wirtschaftskammer-Präsidenten Leitl ist die Türkei “ein exzellenter Wirtschaftspartner”. Der bilaterale Außenhandel entwickelte sich in den letzten beiden Jahren zweistellig und wird heuer ein Rekordergebnis um die 2 Mrd. Euro erreichen. Seit 1990 hat sich das gemeinsame Handelsvolumen vervierfacht.

Uneinigkeit besteht zwischen Wien und Ankara in Fragen des EU-Beitritts der Türkei. Während Österreich eine privilegierte Partnerschaft favorisiert, besteht die Türkei auf einer Vollmitgliedschaft. Auch wegen des Mega-Kraftwerksprojekts Ilisu in Ostanatolien gibt es Meinungsverschiedenheiten. Die Exportkreditversicherer Deutschlands und der Schweiz wollen das Projekt nur unterstützen, wenn die Türkei vorgegebene Auflagen zum Schutz der dortigen Kulturgüter erfüllt.

Der Bundespräsident wird auch ein umfangreiches Kulturprogramm absolvieren. Unter anderem wird er am Donnerstag eine Artemis-Ausstellung in Istanbul eröffnen.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Bundespräsident Fischer zu Staatsbesuch in die Türkei gereist
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen