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Bundesheer: Planungsarbeiten für Corona-Massentests haben begonnen

Die Vorbereitungen für die angekündigten Corona-Massentests laufen bereits.
Die Vorbereitungen für die angekündigten Corona-Massentests laufen bereits. ©AP
Das Bundesheer hat bereits am Montag mit der Planung der Corona-Massentests, die Bundeskanzler Sebastian Kurz am Sonntag ankündigte, begonnen.
Massentests als freiwilliges Angebot
Kurz: Massentests noch vor Weihnachten
Slowakei informierte Österreich

"Das Verteidigungsministerium hat in Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt und dem Gesundheitsministerium mit den Planungsarbeiten begonnen. Wie die Massentestungen konkret aussehen können, wird Ende der Woche präsentiert", teilte Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP) mit.

Bundesheer beginnt mir Planung der Corona-Massentests in Österreich

"Das Bundesheer steht, so wie auch in der Vergangenheit, als strategische Reserve der Republik bereit. Wir werden unsere Expertise und Erfahrung zum Wohl der Bevölkerung einbringen", sagte die Ministerin gegenüber der APA. In der Slowakei wurden die Massentests vom Militär organisiert und durchgeführt. 30 Soldaten aus Österreich haben auf Ansuchen der Slowakei dabei geholfen und wertvolle Erfahrungen gesammelt. "Wir konnten so erste Erfahrungen sammeln und sind seitdem im Austausch mit den dortigen Behörden", sagte Tanner.

In der Slowakei waren alle Menschen im Alter von zehn bis 65 Jahren aufgerufen, einen Test zu machen. An der ersten Runde nahmen 3,6 Millionen der 5,5 Millionen Einwohner teil. Wer kein negatives Testergebnis vorweisen konnte, war von einer strikten Ausgangssperre betroffen und durfte nicht in die Arbeit gehen. Mit den anfangs teils kritisierten Massentests wurden rund 50.000 Personen identifiziert, die einen asymptomatischen Krankheitsverlauf hatten und nicht wussten, dass sie Corona-positiv waren.

Slowakei: Massentest extrem herausfordernd, aber erfolgreich

Die Corona-Massentests in der Slowakei waren nach Angaben des slowakischen Außenministers Ivan Korcok sowohl organisatorisch als auch politisch "extrem herausfordernd". Das sagte Korcok nach einer Videokonferenz mit Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und dem tschechischen Außenminister Tomas Petricek am Montag in einer virtuellen Pressekonferenz. Es sei eine Herausforderung gewesen, die Menschen zu überzeugen, daran teilzunehmen. Aber: "Es hat sich ausgezahlt."

50.000 Personen mit Coronavirus identifiziert

Durch die Massentests seien rund 50.000 Personen identifiziert worden, die nicht wussten, dass sie Corona-positiv seien. Diese Menschen hätten sich in Selbstisolation begeben. Die Maßnahme sei wirkungsvoll gewesen: die Infektionskurve flache sich nun ab. Die Slowakei beginne, den partiellen Lockdown etwas zu lockern und etwa Kirchen und Kinos wieder zu öffnen. Die Slowakei gehe hier sehr behutsam vor. Die Menschen hätten sich nach den Massentests allerdings noch mehr Erleichterungen erwartet, räumte Korcok ein.

Corona-Massentests wurden auch in der Slowakei diskutiert

Der tschechische Außenminister Petricek sagte, dass die Massentests auch in seinem Land diskutiert wurden. Die Experten hätten schlussendlich aber entschieden, stattdessen die Anzahl der Tests auszuweiten und zielgerichtet zu testen. Besonderen Fokus lege Tschechien auf die "verletzbaren Gruppen" etwa in Altersheimen und Sozialhilfe-Institutionen.

Edtstadler sagte in dem Zusammenhang, dass das Gespräch mit Korcok und Petricek auch dazu gedient habe, Erfahrungen auszutauschen. Auch die Beobachtungen der rund 30 Bundesheer-Sanitäter, die an der Durchführung der Tests in der Slowakei mitgewirkt hatten, sei wertvoll. Die geplanten Massentests seien ein Angebot an die Menschen. Denn die Gefahr sei, dass viele nicht wüssten, dass sie infiziert sind und andere anstecken könnten, so Edtstadler. Die Massentests würden aber nicht die Testung von Personen, die Symptome haben, ersetzen.

Slowakei plant nun kostenlose mobile Test-Stationen

Die Slowakei plant nun außerdem mobile Teststationen, an denen sich Menschen freiwillig und gratis testen können, berichtete Korcok. Außerdem plädierte er dafür, Antigen-Schnelltests für Reisen einzusetzen. Dies würde das Reisen sicherer machen. Er verwies darauf, dass Österreicher bei der Einreise in die Slowakei aktuell einen negativen PCR-Test vorlegen müssen, der nicht älter als 72 Stunden alt sein darf. Ansonsten müssen sie in fünftägige Quarantäne gehen und einen PCR-Test veranlassen, sagte der slowakische Minister.

Das Treffen der drei Minister fand im Rahmen des Slavkov-Formats statt. Diese Drei-Länder-Gruppe war Ende Jänner 2015 in Slavkov (zu deutsch Austerlitz) gegründet worden - und damit in jenem Ort in Südmähren, nach dem die legendäre Drei-Kaiser-Schlacht 1805 benannt wurde. Ziel des Austerlitz-Formats ist es, die Kooperation zwischen Österreich, Tschechien und der Slowakei zu verbessern.

(APA/Red)

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