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Bulgarische Kinderbanden in Wien

Symbolbild &copy Bilderbox
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Die Zahl der Diebstähle durch Kinderbanden nimmt zu. Bis zu 30 Diebstähle sollen täglich von den unter 14-jährigen Mädchen aus Bulgarien verübt werden. Die Polizei hat im Vorjahr 450 bulgarische Kinder aufgegriffen.

Die Mädchen werden in Bulgarien als Taschendiebe ausgebildet, sagte Erich Zwettler vom Bundeskriminalamt laut orf.on. Es sei meist so, dass die Eltern die Kinder an organisierte Banden verkaufen oder vermieten, dann werden sie nach Westeuropa gebracht und hier gezielt eingesetzt, so Zwettler.
Dabei kommt den Hintermännern das österreichische Recht zugute, wonach Kinder unter 14 Jahren von der Justiz nicht belangt werden können.

Kriminalbeamte der Wiener Polizei erzählten von Mädchen, die schon viele Male erwischt und verhört wurden. 300 Euro müssten die Kinder pro Tag an ihren erwachsenen Bandenboss abliefern, schaffen sie das nicht, würden sie verprügelt und landen im schlimmsten Fall in der Prostitution, hieß es.

Viele der Mädchen gehören der Roma-Bevölkerung an, dort gibt es 70 Prozent Arbeitslosigkeit, den Kindern wird fast jeglicher Zugang zu Bildung verwährt.

Ein spezielles Modell

Werden die Mädchen von der Polizei erwischt, kommen sie zur Jugendwohlfahrtsbehörde, die die Kinder in ihr Heimatland bringt. Die Kinder bekommen in Rumänien eine pädagogische Betreuung, müssen regelmäßig in die Schule gehen und erhalten im besten Fall einen Lehrplatz. Die Rückkehrquote ist sehr gering.

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