Das Bündnis Liste Burgenland (LBL) - das am Sonntag den Wahlkampfauftakt begangen hat- hofft, nunmehr zum dritten Mal die Vier-Prozent-Hürde für den Einzug in den Landtag zu schaffen. Obwohl es im Sommer einen der zwei Abgeordneten an die SPÖ verlor, peilt Spitzenkandidat Manfred Kölly als Wahlziel am 26. Jänner drei Mandate an. Gegründet wurde die Gruppierung von ihm und Ex-FPÖ-Chef Wolfgang Rauter.
Kölly trotz schwieriger Ausgangslage optimistisch
Die Geburtsstunde der LBL hatte 2007 geschlagen, als Rauter und der 2006 aus der FPÖ ausgeschlossene Kölly zunächst die "Plattform freie Bürgerlisten" gründeten, um bei der Gemeinderatswahl 2007 anzutreten. Seit damals wird betont, dass man keine Partei im eigentlichen Sinn sei, sondern ein Zusammenschluss unabhängiger Listen und Bürgerinitiativen. Auf Anhieb errang die LBL 2007 landesweit 30 Mandate in Gemeindestuben, um zehn mehr als die Grünen. Kölly, früher FPÖ-Ortschef in Deutschkreutz, blieb auch als Listen-Obmann Bürgermeister.
2010 gelang bei der Landtagswahl eine "Punktlandung": Mit 7.559 Stimmen kam die LBL, inzwischen in "Liste Burgenland" umbenannt, auf 4,0003 Prozent. Eine Stimme weniger und man hätte den Einzug verpasst. 2012 gewann Rauter in Großhöflein den Bürgermeistersessel für die Liste Burgenland. 2014 trat er jedoch überraschend zurück. Bei der Landtagswahl 2015 erreichte die LBL, die gemeinsam mit dem Team Stronach nun als "Bündnis Liste Burgenland" antrat, das zweite Mandat.
Doch das Wahlbündnis zerbrach, ein Rechtsstreit um Parteienförderung war die Folge. Im Landtag vertraten Kölly und der Bad Sauerbrunner Ortschef Gerhard Hutter das Bündnis, bis im Sommer 2019 Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) Hutter in den SPÖ-Klub holte. Bei der jetzigehn Landtagswahl kandidiert Hutter auf einem SPÖ-Ticket.
Thematische Ähnlichkeiten mit der FPÖ
Trotz dieses Abganges und der damit verbundenen Halbierung im Landtag gibt man sich bei der LBL optimistisch. Mit einem Budget von "etwas unter 300.000 Euro" will das Bündnis den Wahlkampf bestreiten. Thematisch findet sich manche Ähnlichkeit zur FPÖ, etwa in der Forderung nach verstärktem Grenzschutz. Punkten will Bündnisobmann Kölly bei den Bürgern unter anderem, indem er seiner Ansicht nach bestehende "Missstände" bei kommunalen Verbänden anprangert.
(APA/Red)