Brunchen im französischen "Le Bol": Das Frühstücksangebot im Test

Ein bisschen Glück muss man im “Le Bol” schon haben, wenn man ohne Reservierung auf ein freies Plätzchen hofft. Zu Mittag ist das meist mit einer längeren Wartezeit verbunden, in der Früh hat man noch etwas bessere Chancen. Besonders beliebt ist bei sommerlichen Temperaturen der Schanigarten vor dem Lokal. Zwar sucht man am Neuen Markt vergeblich nach idyllischer Grünfläche, doch wird der Platz nur relativ selten befahren – von Lieferanten, Taxlern und verirrten Touristen in Mietautos.
Frühstücksüberlegungen am runden Tisch
Findet man im Außenbereich keinen freien Tisch mehr und ist das Besucheraufkommen auch im Inneren sehr hoch, kann es sein, dass einem ein Sesserl an einem großen, runden Tisch mit vielen fremden Gesichtern angeboten wird – nur keine Scheu, das ist Usus im “Le Bol”. Hier wird man freundlich aufgenommen.

Hat man ein Plätzchen gefunden, macht man sich sogleich an die Auswahl des Frühstücks. In der Karte findet man ein breit gefächertes Angebot: Kleine bis große Frühstücksteller von süß bis sehr pikant, aber auch Croissants, Omelettes, Joghurt & Co. zum einzeln Bestellen. Ich traue mich über das exotischste Angebot, das ich finden kann: Das “Petit-déjeuner du Baou” mit französischer Zwiebelsuppe, frischen Früchten, Toast mit schottischem Raucherlachs, Käse, Béchamel- und Cocktailsauce und Orangensaft um 9,90 Euro. Keine Sorge – die Bestandteile der Speisen sind auch für Französischunbegabte verständlich auf Deutsch aufgelistet. Kaffee muss extra bestellt werden, ist aber ab 2,70 Euro zu haben. Berücksichtigt man den Standort, kann man getrost von fairen Preisen sprechen.
“Le Bol”s in allen Größen
Was in Schälchen passt, wird in Schälchen gebracht. Schon vor dem ersten Bissen macht das “Le Bol” damit seinem Namen alle Ehre. Auch der Kaffee muss ohne Henkel auskommen, was Koffeinbedürftige sicherlich nicht stört – fühlt man sich dem Heißgetränk doch gleich noch viel verbundener, muss man es mit beiden Handflächen umfassen.

Das “Petit-déjeuner du Baou” ist nicht ganz so klein, wie es klingt. Um zu früher Stunde eine Zwiebelsuppe, einen Toast mit Käse und diversen Saucen, Salat, etc. zu verschlingen, braucht es entweder einen Kater, der bekämpft werden will, oder eine Vortagesdiät. Geschmacklich ist der Frühstücksteller aber für Freunde des pikanten Brunchens vorzüglich. Mein Favorit im “Le Bol” bleibt dennoch der allseitsbeliebte “Monsieur Seguin”, ein bunter Salat mit gratiniertem Ziegenkäse.
Fazit des Brunchtests am Neuen Markt
Wer sich vor einem Shoppingtag oder einem Stadtspaziergang auf der Kärntner Straße stärken möchte, ist gut beraten, sich im günstig gelegenen “Le Bol” auf das Wiener Innenstadt-Feeling einzustellen. Zurecht ist das Lokal mit französischer Küche schon zur Frühstückszeit gut besucht. Bon appétit!

Checkbox: Le Bol
- Brunch oder Frühstücksteller:
klein, groß, süß, pikant, exotisch - Preis:
Kleinigkeiten wie Croissants gibt es ab 2,40 €. Frühstücksteller ab 4,70 €. Kaffee ist nicht inkludiert. - Brunch von-bis:
– - Reservierung:
Ab 10 Uhr empfehlenswert - Gastgarten:
Schanigarten - Raucher/Nichtraucher:
Drinnen rauchfrei, vor dem Lokal erlaubt - Vegetarischer/Veganer Brunch:
Vegetarische Angebote vorhanden - WLAN:
– - Erreichbarkeit:
Neuer Markt 14, 1010 Wien– in unmittelbarer Nähe des Stephansdoms, leicht zu erreichen mit diversen öffentlichen Verkehrsmitteln - Der VIENNA.AT-Redaktionstipp:
Der Monsieur Seguin
Alle, die mehr Inspiration brauchen und sich noch weiter nach Frühstücksangeboten umsehen möchten, können das in unserem Brunch-Special tun.
(Red./JES)