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Bregenz stellt Handball-Stift ein

Handball-Meister A1 Bregenz setzt auch abseits des Spielfeldes neue Maßstäbe: Julian Rauch (19) wird Vorarlbergs erster Sportadministrations-Lehrling.

Am 1. August schlägt Handball-Meister A1 Bregenz ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte auf: diesmal nicht in rein sportlicher Hinsicht, sondern in der überaus sinnvollen Kombination Leistungssport und Beruf.

Mit dem 19-jährigen Eigenbauspieler Julian Rauch, der als rechter Flügel seit vergangener Saison im Kader der HLA-Mannschaft steht, startet erstmals in einem Vorarlberger Sportverein ein Lehrling seine Ausbildung zum Sportadministrator. Österreichweit ist er übrigens immerhin der zweite, nur Fußball-Bundesligist Austria Wien hat gegenüber Bregenz die Nase vorne. Teammanager Sebastian Manhart: „Mit der Schaffung der Lehrstelle wollen wir einerseits einen Spieler nicht nur sportlich versorgen, sondern ihm auch ein berufliches Standbein verschaffen. Andererseits bedeutet eine zusätzliche Arbeitskraft im Büro auch einen weiteren Schritt in Richtung Professionalität.“ Anfragen vom SCR Altach, dem Vorarlberger Fußballverband oder Lokalrivale Superfund HC Hard würden zeigen, dass man „einmal mehr eine Vorbildwirkung“ ausübe.

Manager Roland Frühstück kann sich einen Seitenhieb dann auch nicht verwehren: „Es würde mich auch wundern, wenn uns Hard einmal eine gelungene Sache nicht nachmacht.“

Perfektes Umfeld in Bregenz

Julian selbst beschreibt den Reiz der neuen Aufgabe wie folgt: „Für mich ist das Umfeld hier einfach perfekt. Es wird professionell gearbeitet um mich als Lehrling auszubilden. Nachdem ich es im Sport möglichst weit bringen will, ist das der richtige Weg für mich.“

Apropos Weg: Von seinem Arbeitsplatz im Büro der Handballarena Rieden-Vorkloster bis zur Umkleidekabine muss der Junioren-Teamspieler, der „lieber Angriff als Abwehr“ spielt, gerade einmal 32 Stufen „bewältigen“, diese allerdings zumindest zweimal am Tag, denn der Tagesablauf eines berufstätigen HLA-Spielers sieht in etwa folgendermaßen aus.

Handball von früh bis spät

„Um acht Uhr muss ich ins Büro bis zum Mittagstraining, das heißt, dass ich die Trainingstasche immer dabei habe. Dann unter die Dusche und zurück ins Büro bis am Abend und gleich wieder in die Halle zum Abendtraining“, beschreibt Julian, was ihn zumindest in den drei Lehrjahren erwartet.

Doch halt, an einem Wochentag ändert sich etwas, da heißt es für den BG-Schoren-Abbrecher in der Berufsschule Theorie pauken. Manhart: „Nachdem es keine eigene Berufsschule für die bisher zehn Sportadministratoren gibt, ist das ganze dem Bürokaufmann angehängt. Spezifische Dinge wie Sponsorenbetreuung, Homepageverwaltung, Lagerwirtschaft usw. wird er hauptsächlich bei Roland, aber auch bei Markus Rinnerthaler oder mir lernen.“

Julian gibt sich vor dem Start seiner Lehre selbstbewusst und humorvoll: „Wenn alles perfekt läuft, übernehme ich in ein paar Jahren den Job von Roland.“

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