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Break Beats im Salzburger Landestheater

Mit "Hip Hop goes Theater" gastierte vom 29. bis 31. März im Salzburger Landestheater eine Veranstaltung, die sich vom üblichen Programm der klassischen Bühne abhob. S24-Video: Hip Hop goes Theatre 

Gemeinsam vermittelten sieben junge Künstlergruppen aus Salzburg und Wien, einem staunenden Publikum, wie viel kreatives Potential sich hinter dem Begriff Hip Hop verbirgt. Unterstützung erhielten sie dabei von Barbara Rett, die durch den Abend führte.

“Hip Hop macht man nicht, man lebt ihn”, unter diesem Motto wurden den Besucher bei der Premiere von “Hip Hop goes Theater” am 29. März verschiedene Facetten dieser Lebenseinstellung dargeboten. Junge Künstler aus den Bereichen Graffiti (mareone), Breakdance (unknown artists), Rapp und Djing (DNK Movement), Beatboxing (OMG) und Streetdance (Streetdance Center) demonstrierten mit großer Leidenschaft, Körper- und Stimmbeherrschung ihr Können.

Den Höhepunkt des Abends stellte die Gruppe Nobulus mit ihrem Stück “Out of the Shadow” dar. In großen Bildern und mit gewaltiger Ausdruckskraft, erzählte die Breakdance Crew rund um den Choreographen Alexander Wengler die Geschichte von der Entstehung der Welt bis hin zur Menschwerdung. Dass dabei Liebe, Sünde, Gewalt und Vergebung nicht fehlen dürfen erklärt sich von selbst.

Am meisten beeindruckte Nobulus durch den völligen Verzicht auf Bühnenbild. Die Tänzer bedienten sich allein der Ausdruckskraft ihre Körper, die sie mal zu urzeitlichen Geschöpfen, mal zu ratternden Maschinen vereinigten. Ganz in weiß gehüllt hob sich Alexander Wengler als Erzähler und moralisches Gewissen immer wieder von der Tanzperformance ab und läutete so eine neue Ära in der Menschheitsgeschichte ein.

Was die jungen Salzburger Künstler mit ihren engagierten Darstellungen zeigen ist, dass es eine Hip Hop Kultur jenseits des Gangsta-Raps und den Wortverstümmlern wie Bushido&Co gibt. Ihr erklärtes Ziel des Abends, “Transparenz in dieses eindimensionale Klischee” zu bringen, ist ihnen zweifellos gelungen. Für ihre Leistungen ernteten die jungen Künstler nach einer zweistündigen Darbietung vom Publikum Standing Ovations. Mit ihren Vorführungen haben alle an diesem Abend Beteiligten die Botschaft des Stückes,  ”Nicht gegeneinander sondern nur miteinander können die Menschen wirklich Großes vollbringen“, auf eindrucksvolle Weise bewiesen.

Gerhard Bonev/Salzburg24

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