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Brand im Schweizerhaus war gelegt

„Es muss davon ausgegangen werden, dass der Brand vorsätzlich herbeigeführt wurde“, teilte die Exekutive am Donnerstagnachmittag mit.

Brandstiftung – so lautet das erste Ermittlungsergebnis in der Causa „Schweizerhaus“. Ein unbekannter Täter dürfte an drei voneinander unabhängigen Stellen jenes Feuer gelegt haben, das in der Nacht auf Samstag das erste Stockwerk der berühmten Wiener Gaststätte vollständig zerstört hat. Ein technischer Defekt oder Fahrlässigkeit, etwa mit einer glühenden Zigarette oder brennenden Kerze, sei auszuschließen, sagte Brandermittler Armin Ortner von der Kriminaldirektion 1 (KD1) am Donnerstag.

Vermutlich habe sich der Unbekannte vor der Sperrstunde im Haus einschließen lassen, bevor er im vorderen Lokaldrittel in der Nähe der Schank den Brand entfachte. Hinsichtlich des Motivs tappe man noch im Dunklen – ermittelt werde gegen unbekannt. Die Besitzer des Schweizerhauses, das Ehepaar Kolarik, seien über jeden Verdacht erhaben und Versicherungsbetrug werde als Motiv ausgeschlossen, erklärte Ortner. Weitere chemische Untersuchungen sollen jetzt Aufschluss darüber geben, womit der Brand gelegt wurde. Hinweise werden an die Kriminaldirektion 1, Gruppe Ortner, unter der Wiener Telefonnummer 31310-33610 erbeten.

Die Flammen hatten einen Teil des Traditionslokales mit 150 Sitzplätzen in Schutt und Asche gelegt und einen Schaden von rund 500.000 Euro angerichtet. Menschen wurden dabei nicht verletzt. Allerdings musste Else Kolarik, die 86-jährige Mutter des „Schweizerhaus“-Besitzers Karl, die in dem Gebäude lebt, auf Grund der starken Rauchentwicklung ausquartiert werden. Der Stelzenbetrieb im beliebten Bierbeisel hatte bereits wenige Stunden nach dem Brand wieder seinen gewohnten Lauf genommen.

Das „Schweizerhaus“ im Wiener Wurstelprater gehört zu den traditionsreichsten Gastronomiestätten der Bundeshauptstadt. Kühles Bier – vor allem aus tschechischer Produktion – und knusprige Stelzen sind die Spezialität des Lokals. Betreiber des Lokals, das heuer am 15. März die Saison begonnen hatte, ist die Familie Karl Kolarik, sie zählt gleichzeitig zu den größten Bierimporteuren in Österreich.

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