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Bombenwarnung der ETA war falscher Alarm

Die spanischen Behörden haben nach einer Bombendrohung der baskischen Separatistenorganisation ETA vom Samstag Entwarnung gegeben. Aufregung nach Anschlagsdrohung

„Wir haben die Warnung von Anfang an nicht für sehr glaubwürdig gehalten … aber wir mussten sie prüfen und können nun eine Bombe praktisch ausschließen“, sagte ein Mitarbeiter des spanischen Innenministeriums am Samstag. Bei der baskischen Zeitung „Gara“ war die ETA-Warnung der ETA eingegangen, dass ein Sprengsatz in Valle de los Caidos bei Madrid deponiert worden sei, wo der frühere spanische Diktator Francisco Franco beigesetzt ist.

Freitag Früh sei bei einer Brücke in Valle de los Caidos ein kleinerer Sprengsatz detoniert, sagte der Ministeriumsmitarbeiter weiter. Die Explosion, die nur geringen Sachschaden anrichtete, werde aber nicht in Zusammenhang mit der ETA gebracht. Er machte keine Angaben dazu, wer hinter der Explosion vermutet wurde.

Die ETA, die seit fast 40 Jahren für einen unabhängigen Baskenstaat im Norden Spaniens und Südwesten Frankreichs kämpft, hatte bereits in der Vergangenheit immer wieder über die Zeitung „Gara“ vor Anschlägen gewarnt – so auch am Mittwoch, als eine Autobombe der ETA in Madrid detonierte und mehr als 50 Menschen verletzte.

In Valle de los Caidos (Tal der Gefallenen) nordwestlich von Madrid befindet sich ein Mausoleum mit den sterblichen Überresten Francos, unter dessen Herrschaft die Basken rund 30 Jahre lang brutal unterdrückt wurden. Franco regierte nach dem Sieg der Falange im spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 bis zu seinem Tod im Jahr 1975.

Am Freitagabend war der Vorsitzende der verbotenen Baskenpartei Batasuna, Arnaldo Ortegi, nach kurzer Haft gegen Zahlung von 400.000 Euro Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Batasuna werden Beziehungen zur ETA nachgesagt, was die Partei jedoch bestreitet. Ortegi wird vorgeworfen, ETA-Mitglied zu sein und die Organisation zu unterstützen. Ortegi erklärte, die Inhaftierung ändere nichts an der Zusage der Batasuna, eine Lösung im Konflikt um das Baskenland zu finden. Das spanische Parlament hatte zuletzt Friedensgespräche mit der ETA als möglich bezeichnet.

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