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BOKU-Studenten feiern: Türkenschanzpark verwüstet

Der Türkenschanzpark glich einer Müllhalde.
Der Türkenschanzpark glich einer Müllhalde. ©Christian B.
Im Türkenschanzpark in Wien-Währing feierten Studenten der BOKU ausgiebigst: Die gesamte Parkanlage glich Donnerstagfrüh einem Schlachtfeld. Leserreporter Christian B. ließ uns einen Bericht und Bilder zukommen.
Bilder der Verwüstung
Gegendarstellung der ÖH BOKU

Leserreporter Christian B. traute seinen Augen nicht recht, als er am Donnerstagmorgen wie jeden Tag auf seinem Weg zur Arbeit durch den Türkenschanzpark ging: Nach einem von der ÖH BOKU und dem Verein TÜWI veranstalteten Sommerfest mit tausenden Besuchern waren noch Spuren der Nacht zu sehen. Freiwillige waren bereits mit Aufräumarbeiten beschäftigt, die auch zeitgerecht und zur Zufriedenheit der Stadt Wien beendet wurden. Nachstehend der Bericht von Leser-Reporter Christian B.:

“Wer am Donnerstagmorgen als Jogger, Spaziergänger oder auf dem Weg zur Arbeit im „Central Park“ von Währing, dem Türkenschanzpark, auf der Suche nach einer frühen Prise Frischluft war, die noch nicht von Verkehrssmog gedämpft ist, wurde jäh enttäuscht.

Schon beim Betreten der Parkanlage wurde man von einer Geruchswolke Marke „Kellerbeisel mit gratis Bierausschank um 4 Uhr früh“ und  „Raucherbereich – was ist das?“ begrüßt, die einem das Frühstück, sofern man dies schon intus hatte, aus der Magengrube hob. Man musste, egal von welcher Seite man der Park betrat, auch nicht lange warten, um das dazu passende optische „Erlebnis“ geboten zu bekommen.

Türkenschanzpark glich einer Müllhalde

Ein Großteil der Parkanlage glich einer Müllhalde. Überall Bierdosen, Wodkaflaschen, fast jeder erdenkliche Müll, Kleidung, Papier, Plastik usw., den man sich vorstellen kann, war quer über das Grünareal in Massen verteilt. Es war, als ob man die nicht unweit entfernte Müllverbrennungsanlage über dem Park entleert hätte.

Was war geschehen? Diese Frage beantwortet einer der unzähligen „Aufräumer“ dieses Chaos: „Da ham die von der BOKU a Festl gfeiert“. An der Stelle ein Lob an die Reinigungskräfte.

Müll im Türkenschanzpark macht Gras Konkurrenz

In der Tat bot die „Hauptwiese“ des Parks, nahe am oberen Eingang bei der Hotelfachschule MODUL gelegen, die ekelhafte Krönung dieser Art von „Grünflächendekoration“ mit dem offensichtlichen Ziel, der Anzahl der dort befindlichen Grashalme mit Müll Konkurrenz machen zu wollen. Den aussagekräftigen Fotos des Berichts ist nichts hinzuzufügen.

Was die sonst mit Grashalm, Baum und Blatt so liebevolle umgehenden BOKU-Studenten hier hinterlassen haben, gleicht geradezu einem Frevel und dürfte wohl das ein oder andere Forschungsprojekt à la „Wie wirken sich Alkohol und Urin auf die seltene zweigeschlechtliche Spitzpappel aus“ ermöglichen.

Spielplatz im Türkenschanzpark zuerst gereinigt

Die nun bier- und tschikstummelschwangeren Wiesen werden wohl die nächsten Tag ein eher wenige einladender Liege-, Spiel- und Spaziergehplatz vor allem für Kinder sein. An der Stelle sei positiv erwähnt, dass die Sandkisten und der Spielplatz der Anlage als erste und sehr gründlich gesäubert wurden. Auch der ein oder andere Hund rümpfte in Anbetracht des alkohol- und hundefremden Uringeruchs der Bäume die Nase und zog sich samt Herrl wenigstens freiwillig in die Hundezonen zurück.

Den Park verlassend bot sich ein Bild das, wäre man polemisch, nur von einem Germanistikstudent erschaffen werden konnte. Auf der Büste Arthur Schnitzlers, genauer gesagt auf seinem Haupt war gut sichtbar eine leere Bierdose „drapiert“. Im Optimalfall hätte Schnitzler, wäre er noch am Leben sein Zitat „Toleranz heißt: die Fehler der anderen entschuldigen. Takt heißt: sie nicht bemerken.“ zum Besten gegeben und hätte den Türkenschanzpark verlassen, als wäre nichts geschehen.”

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