Die blutüberströmte Leiche von Tatjana R. (20) aus Neulengbach (Bezirk St. Pölten) war am vergangenen Donnerstag in der Wohnung des Tatverdächtigen in Wien-Brigittenau gefunden worden. Die junge Frau wollte am Dienstag zu dem 33-Jährigen nach Wien fahren.
WEGA brach Wohnungstür auf
Als sie am Mittwoch nicht an ihrem Arbeitsplatz aufgetaucht war, meldeten die Eltern die junge Frau als vermisst. Nach einem Hinweis aus dem Freundeskreis, dass sich R. in der Wohnung ihres Ex-Freundes in der Treustraße aufhalten könnte, hatten Beamte der Sondereinheit WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) die Tür aufgebrochen und die Leiche der Frau im Wohnzimmer gefunden.
Tatort-Analyse soll Aufschluss bringen
“Ich erwarte mir viel von den objektiven Gegebenheiten am Tatort”, sagte Juraczka. Sein Mandant habe bisher nicht sehr viel zur Aufklärung des Falles beitragen können. “Er ist selbst gestochen worden”, erklärte der Anwalt. In der ganzen Wohnung habe man das Blut von Igor M. gefunden. Vermutlich sei dabei ein Gefäß verletzt worden.
Bauchstich in Brigittenau
Igor M. war, nachdem er den Stich in den Bauch bekommen hatte, laut seinen bisherigen Aussagen bewusstlos geworden. Als er wieder aufgewacht sei, habe er seine Ex-Freundin liegen gesehen und ihre tödliche Verletzung entdeckt. “Er sagt, er hat sie weggestoßen und das Messer weggeworfen. Ich nehme an, dass er es sich aus dem Bauch gezogen hat”, so der Anwalt.
Paar stritt alleine in Wohnung
Dass es eine Auseinandersetzung gegeben hat, sei “naheliegend”. “Dass jemand selbst Hand angelegt hat, ist eher unwahrscheinlich. Aber da befinde ich mich auf dem Boden der Spekulation”, sagte Juraczka. Offen bleibe, wie die Auseinandersetzung gelaufen sei. “Wir wissen mittlerweile, dass sonst niemand in der Wohnung war”, schloss Juraczka eine Beteiligung weiterer Personen an der Bluttat in Brgittenau aus.
Verdächtiger in U-Haft
Über den Verdächtigen ist am Mittwochnachmittag die Untersuchungshaft verhängt worden. Vorerst bleibt er bis 5. März in Haft, sagte die Sprecherin des Wiener Landesgerichts, Christina Salzborn, der APA.
(apa/red)