Dies berichtet “Die Presse” in ihrer Dienstag-Ausgabe. Demnach war der Informationsfluss zwischen den Behörden mangelhaft.
Soko zur Bluttat am Brunnenmarkt
Eingerichtet wurde die Soko, um allfälliges Behördenversagen im Vorfeld des Mordfalles klären, nachdem der psychisch auffällige Tatverdächtige ohne Aufenthaltstitel bereits seit Oktober 2010 mehrfach juristisch aufgefallen war. “Die Zahnräder greifen nicht ineinander”, zitierte “Die Presse” den Leiter der Soko und Vizepräsidenten des Wiener Landesgerichts für Zivilrechtsachen, Helfried Haas. Denn bei zahlreichen öffentlichen Stellen und Behörden wurden im Laufe der Jahre Informationen über den Kenianer zusammengetragen, die Zusammenführung unterblieb jedoch. Damit gab es keine Institution, die über alle Informationen des jungen Obdachlosen verfügte.
Weitere Pläne der Sonderkommission
Die hochkarätig besetzte Soko hat ihre nächste Sitzung laut der Tageszeitung am 19. September, bis Ende September soll ein erster Zwischenbericht erfolgen, der Endbericht bis zum Jahresende. Ein mittlerweile vorliegendes psychiatrisches Gutachten bescheinigt dem Kenianer aufgrund von geistiger Abnormität Zurechnungsunfähigkeit, weshalb er mangels Schuldfähigkeit nicht wegen Mordes vor Gericht gestellt werden kann. In einem Prozess wird es um die Einweisung in eine Anstalt gehen.
Der Mann verübte die Tat am 4. Mai. Das spätere Opfer, eine 54-Jährige, hatte sich mit einer Arbeitskollegin auf dem Weg zur Arbeit befunden, als der 21-Jährige aus Kenia stammende Mann plötzlich zwischen zwei Marktständen auf sie losgestürmt war und auf sein Opfer eingeschlagen hatte.
(apa/red)