Bittergurken werden in der traditionellen indischen Ayurveda-Medizin zur Linderung von Diabetes Typ 2 genutzt. Das Gemüse könnte nach Einschätzung des Gießener Ernährungswissenschaftlers Michael Krawinkel auch in der westlichen Medizin eine größere Rolle spielen. “Wir untersuchten an Mäusen, die das Diabetesgen tragen, ob und wie sich Verfüttern von Bittergurke auswirkt”, sagt der Forscher. “Bereits nach fünf Wochen zeigten sich deutliche Ergebnisse. Die Mäuse, die wir mit Bittergurke fütterten, nahmen weniger zu als die Kontrollgruppe und hatten auch einen niedrigeren Blutzuckerspiegel.”
Wie die Studie weiter zeigt, wirken die Saponine gewichtssenkend, während die Lipide den Blutzuckerspiegel verringerten – im Schnitt um 15 Prozent. “Das ist vor allem wichtig, um Spätschäden durch Diabetes zu vermeiden”, sagt Krawinkel. “Außerdem eignet sich die Bittergurke hervorragend zur vorbeugenden Behandlung.”
Nun wollen die Forscher nach Angaben der Universität entschlüsseln, welche der etwa hundert verschiedenen Bittergurkensorten am besten gegen Diabetes helfen. Außerdem wollen sie klären, in welcher Dosis das auch in Mitteleuropa wachsende Gemüse am besten hilft. Denn Berichten zufolge können Bittergurken in großer Menge zumindest bei Kindern Schäden verursachen.