Die AKNÖ testete insgesamt 16 Portionen spanische, italienische und österreichische Erdbeeren auf über 500 verschiedene Pflanzenschutzmittel. Die Früchte wurden im Supermarkt, bei Diskontern und Marktständen gekauft, einmal kurz vor der Haupternte in Österreich Ende April, und einmal zu Beginn der Hauptsaison Anfang Juni. Die AKNÖ ließ sie auf über 500 verschiedene Pestizide testen.
Pestizide in 13 Erdbeer-Proben gefunden
Insgesamt enthielten 13 Proben Pestizide, zwölf davon lagen laut Lebensmittelgutachten dabei unter den vorgeschriebenen Höchstwerten. Fünf Proben aus Österreich, Italien und Spanien enthielten Pestizide, bei denen der Gehalt unter der Bestimmungsgrenze lag. Weitere drei Proben aus Österreich und Spanien lagen über der Bestimmungsgrenze und konnten als noch akzeptabel eingestuft werden.
Bei einer Probe wurde der Grenzwert überschritten, sie wurde auch entsprechend den gesetzlichen Vorschriften beanstandet. Die Erdbeeren stammten aus Italien und wurden am Naschmarkt vor der österreichischen Haupterntezeit gekauft.
Zwei von drei unbelasteten Proben waren “Bio”
Unter den unbelasteten Proben waren Bio-Erdbeeren aus Österreich und “auch ganz normale Erdbeeren aus Spanien, eingekauft am 25. April”, sagt AKNÖ-Umweltexperte DI Helmut Bohacek. Zwei Proben kommen aus dem Biolandbau, erstanden im Supermarkt bzw. in einem Familienbetrieb. Die einzige Nicht-Bio-Probe, die unbelastet war, kommt aus Spanien und wurde beim Diskonter gekauft. Auch der Preis kann nicht als Qualitätsrichtwert angesehen werden: “Bei den drei schlechtesten Proben sind die billigsten und die teuersten dabei”, so Bohacek weiter.
EU-Höchstwerte für jedes Lebensmittel anders
“Da immer mehr und neuartige Pestizide in Umlauf kommen, ist eine laufende Kontrolle notwendig”, meint Dr. Sigrid Scharf, Leiterin der Abteilung organische Analysen im Umweltbundesamt. Die gesetzlich vorgeschriebenen Höchstgrenzen für Pestizidrückstände sind für jedes Lebensmittel anders. Der erlaubte Höchstgehalt des Pestizids Fludioxonil für Erdbeeren liegt beispielsweise bei 3 mg/kg, für Pflaumen dagegen nur bei 0,5 mg/kg.