Dornbirn. Schon am Samstag konnten interessierte Besucher sich die Lehrbienenstände anschauen, die auf der Feuchtwiese aufgestellt und mit Informationstafeln beschildert waren. Am Sonntag wurde mit einer feierlichen Messe, zelebriert von Pfarrer Christian Stranz und mit musikalischer Umrahmung der 60er Musikanten, der Festtag begangen. In fast 4000 Stunden Arbeit haben die Vereinsmitglieder in Eigenregie das neue Vereinshaus gebaut, das nun auch über einen Schulungsraum, eine zweckmäßige Küche und eine moderne WC-Anlage verfügt.
Einzigartige Voraussetzungen
Das großräumige Rückhaltebecken für das anfallende Regenwasser ist gleichzeitig Biotop und neuer Treffpunkt für viele Insekten und andere Tierarten und auf der Feuchtwiese sind an die zwanzig seltenen Pflanzenarten angesiedelt, die ein Naturjuwel von einzigartiger Schönheit bilden. Um das Ganze finanzieren zu können, griffen die Imker zu einer außergewöhnlichen Maßnahme: es wurden Bausteine verkauft, die jeweils 100,– Euro kosteten und deren Erwerber als Gegenleistung ein Paket mit verschiedenen Honigsorten erhielten. „Der Hr. Vereinsvorstand Theodor Rhomberg“, hätte nicht schlecht gestaunt, wäre er an diesem Wochenende dabei gewesen. Was sein Vater 1868 aus Liebe zur Bienenzucht auf die Beine gestellt hatte, nämlich den ersten Bienenzuchtverein im Land zu gründen, hat Theodor weiter geführt, hat dafür gesorgt, dass sein Steckenpferd auch für andere ein liebes und bedeutsames Hobby wurde.
Eine Perle der Landwirtschaft
Den Honig auf dem Frühstücksbrötchen hat wohl jeder gerne, ohne sich groß darum zu kümmern, woher denn das köstliche Süß kommt. Im neuen Vereinsheim des Bienenzuchtvereins Dornbirn kann ein jeder sich über Bienen, Aufzucht, Pflege und die Herstellung von Honig erkundigen. Es finden Seminare statt und wer Ambitionen hat, sich der Zucht dieser nützlichen Insekten zu verschreiben, ist bei den Leuten vom BZV-Dornbirn gut aufgehoben. Das Grundstück im Hatlerdorf gehört seit 50 Jahren dem Verein und bietet eine naturverbundene, heimelige Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt.
Großer Andrang
Der Einladung der Imker waren zahlreiche Schaulustige, aber auch die Prominenz gerne gefolgt. Obmann Reinhard Spiegel begrüßte die Gäste im überfüllten Zelt: „Was die Alten aufgebaut haben, soll für die jüngere Generation ein Ansporn sein!“ SR Marie-Louise Hinterauer, LWK-Präsident Josef Moosbrugger, Vizebürgermeister Martin Ruepp, Alt-Bgm. Rudi Sohm, Emil Böhler, SR Walter Schönbeck und die Ehrenmitglieder Elmar Hämmerle, Elmar Huber und Edmund Schmoranz, alle waren an diesem Festtag dabei, um mit den Dornbirner Bienenzüchtern zu feiern. Elmar Hämmerle wurde von Obmann Reinhard Spiegel für 70 Jahre Treue zum Verein ausgezeichnet. Der Weg durch die Feuchtwiese war ein Aufklärungsspaziergang, der über die Eigenheiten der Honiglieferanten informierte und den Besuchern einen Einblick in die Gepflogenheiten der summenden Nützlinge bot.
Info: Neuimker sind immer willkommen und auch Bausteine können noch erworben werden, bei Ingo Hörburger, Tel.: 0664 403 45 42
