Der Handel mit Aktien des Edelstahl-Herstellers Böhler-Uddeholm ist laut einer Mitteilung der Wiener Börse von heute, Montag, bis auf weiteres ausgesetzt worden.
Aufstieg durch Gerüchte
Die Titel des heimischen Edelstahlkonzerns haben am Freitag zu Sitzungsende eine regelrechte Kursrally gestartet und bei sehr hohem Volumen um mehr als 30 Prozent zugelegt.
Die Spekulationen über einen möglichen Käufer reichen laut Händlern von Mitbewerbern aus den USA bis hin zu Hedgefonds. Über eine anstehende Übernahme durch Konkurrenten aus der Stahlbranche oder Finanzinvestoren wird seit Tagen heftig gerätselt. Im Gespräch sind britische Investoren ebenso wie russische.
Auch Spekulationen rund um den großen Optionen-Verfallstermin sind aber nicht ganz auszuschließen, meinte Montagfrüh ein Marktteilnehmer.
Management lüftet Geheimnis
Der österreichische Edelstahlhersteller Böhler-Uddeholm ist seit einigen Tagen in Kontakt mit einem Finanzinvestor. Dem Vorstand “hat in der vergangenen Woche ein Finanzinvestor seine Überlegungen mitgeteilt, ein Angebot auf den Erwerb von Aktien der Gesellschaft zu legen”, teilte Böhler-Uddeholm am Montag ad hoc mit.
Die Gesellschaft sei gemäß § 6 Übernahmegesetz zunächst verpflichtet gewesen, diese Gespräche geheim zu halten.
So ganz dürfte die Geheimhaltung aber nicht geklappt haben: “Auf Grund der Kursbewegungen vom letzten Freitag – die Aktie hatte kurz vor Börsenschluss eine Kursrallye hingelegt und schloss um 30,43 Prozent im Plus – sei der Vorstand der Böhler-Uddeholm AG nicht mehr zu Geheimhaltung verpflichtet und gibt diese Tatsache nun bekannt.
Absturz durch Spekulanten
Nach der Klärung ging die Aktie wieder in den Handel – und verlor prompt kräftig an Terrain: Erste Spekulationsgewinner vom Freitag brachten ihre Schäfchen ins Trockene.