Da die Fahrschule Europa im Bezirk Landstraße auch nach der Zurücklegung der Fahrschulbewilligung am 5. Juli weitere Schüler aufgenommen hat, wird wegen gewerbsmäßigen Betrugs ermittelt. Der Inhaber wurde am Dienstag einvernommen.
Betrug in Fahrschule: Opfer aus ganz Wien
Gegen zwei weitere, namentlich bekannte Personen wird ebenfalls ermittelt. Opfer haben sich laut Keiblinger bisher aus ganz Wien gemeldet. Jene Personen, die vor der Zurücklegung der Lizenz Kunden der Fahrschule in der Markhofgasse wurden, werden von der Polizei zudem auf die zivilrechtliche Möglichkeiten hingewiesen, um an ihr Geld zu kommen.
Hoher Schaden: VKI hilft Betroffenen
Nun gilt es die genaue Schadenssumme zu eruieren, so der Polizeisprecher. Ebenso hat sich der Verein für Konsumenteninformation (VKI) eingeschaltet, um Betroffene bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche zu unterstützen – entsprechende Informationen finden sich auf dem VKI-Internetportal.
Fahrschüler, die am Montag den Kurs besuchen wollten, standen laut VKI vor verschlossenen Türen. Die Betroffenen zahlten im Voraus eine Pauschalpreis von 599 Euro für den B-Schein. Ein Preis, bei dem man laut Claudia Wiedermann von der Fahrschulen-Fachvertretung Wien zumindest hellhörig hätte werden sollen, da ein Basispaket ansonsten rund 950 Euro kosten würde.
Geschäftsführer: Kein unbeschriebenes Blatt
Der Geschäftsführer, recherchierte der “Kurier” für einen Bericht in der Mittwoch-Ausgabe, soll Hintermann eines ähnlichen Falles aus dem Jahr 2010 sein. Damals seien bei einer Fahrschule in Kaisermühlen 800 junge Menschen um ihr Geld gebracht worden.
Andere Fahrschule bietet Sonderaktion
Des einen Freud, des anderen Leid : Die Fahrschule Schwedenplatz macht sich nun die Situation insofern zunutze, dass sie den Geschädigten des Fahrschulskandals anbietet, unkompliziert die Führerschein-Ausbildung bei diesen Anbieter fortzusetzen.
“Alle bisher absolvierten Fahrstunden und Kurse werden in vollem Umfang anerkannt und müssen von den Geschädigten nicht noch einmal absolviert werden”, so das Unternehmen in einer Aussendung am Mittwoch. Auch die Ein- und Umschreibegebühren entfallen – lediglich die Prüfungsgebühren sind zu entrichten, wie es seitens der Fahrschule hieß.
(apa/red)