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Betriebe lassen Hühner wieder ins Freie

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Hühner aus Freilandbetrieben sollen ab 1. Mai - mit Einschränkungen - wieder ins Freie gelassen werden, auch bei einer Verlängerung der allgemeinen Stallpflicht, kündigte Toni Hubmann von Toni’s Freilandeier an.

Ob für die einzelnen Betriebe eine Gefahr durch Vogelgrippe bestehe, werde in einer Vorsorgegruppe festgestellt. Tierschützer sehen eine Verlängerung der Stallpflicht nach dem 30. April als Gefahr für die Freilandhaltung. Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) soll daher von der allgemeinen Aufstallungspflicht abrücken und Hühner in Gebieten mit niedrigem Risiko freilassen.

Eine Verlängerung der bundesweiten Aufstallungspflicht nach dem 30. April könnte das Ende für die Freilandhaltung bedeuten, warnte die Organisation Vier Pfoten gemeinsam mit Vertretern des Wiener Tierschutzvereins und des Vereins gegen Tierfabriken (VgT). Wenn die Verordnung bis zum 14. Mai bestehen bleibe, dürften keine Eier mehr als Freilandprodukte vermarktet werden, erklärte Elke Narath, Tierärztin bei Vier Pfoten. Statt einer allgemeinen Stallpflicht müssten anhand von Risikobewertungen mögliche Gefahrengebiete eingegrenzt und gezielte Maßnahmen getroffen werden.

600 von insgesamt 950 österreichischen Produzenten von Freilandeiern beteiligen sich an einer Vorsorgegruppe, bei der Gefahren für einzelne Betriebe festgestellt werden, erklärte Hubmann. Daher werde man Hühner in nicht gefährdeten Gebieten auch bei einer Verlängerung der Stallpflicht ab dem 1. Mai ins Freie lassen. Bewertungen wie in der Vorsorgegruppe solle auch das Ministerium vornehmen und Maßnahmen danach richten. Entsprechende Regelungen gebe es derzeit bereits in Deutschland, der Schweiz, aber auch in Holland und Großbritannien, meinte Hubmann.

Die Freilandhaltung von Hühnern sei eine der größten Errungenschaften des Tierschutzes in Österreich und werde von den Konsumenten in Österreich geschätzt, meinte Narath, Bei einer weiteren Verlängerung der Verordnung befürchte man daher eine Durchsetzung der ’Stalllobby’.

Bei der Entstehung von Seuchen sei Massentierhaltung aber viel gefährlicher als Freilandhaltung, sagte Martin Balluch, Obmann des Vereins gegen Tierfabriken. Denn die Haltung von Hühnern auf engstem Raum sei eine Brutstätte für die Entstehung von Krankheiten. Im Gegensatz dazu könnten die Hühner im Freien ihre Immunabwehr stärken. So gesehen stelle Freilandhaltung und die Abschaffung der Massentierhaltung die beste Prophylaxe gegen Seuchen dar.

Gegen Tendenzen, die Freilandhaltung von Hühnern auf Dauer einzuschränken, wandte sich am Dienstag auch SP-Tierschutzsprecher Kai Jan Krainer. Auch wenn alles unternommen werden muss, um die Bevölkerung vor der Vogelgrippe zu schützen, dürfe das nicht zu einer Abschaffung der Freilandhaltung führen, so Krainer in einer Aussendung.

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