Niederschlag, Wolken und teilweise sehr schlechte Sicht erschwerten den Einsatz und boten den Rettern ein nur sehr knappes Zeitfenster, um die beiden Bergsteiger in Sicherheit zu bringen.
Gegen 7.45 Uhr wurde der Einsatzleiter der Bergwacht Berchtesgaden von der LeitstelleTraunstein alarmiert. Zwei Kletterer aus dem Bereich Ulm hatten aus der tief verschneiten Watzmann-Ostwand einen Notruf abgesetzt. Sie seien unverletzt in der Biwakschachtel, kämen aber aufgrund des starken Schneefalls nicht mehr weiter. Die beiden 20- und 28-Jährigen waren am Vortag bei guten
Schlechte Wetterverhältnisse
Wetterverhältnissen in die Ostwand eingestiegen und bis zum Abend bis zur Biwakschachtel in 2.384 Metern aufgestiegen. Mit dem nächtlichen Wettersturz begann es zu schneien, wodurch für die beiden kein Weiterkommen mehr möglich war. Da für den Tagesverlauf starke Niederschläge vorhergesagt und mit weiterem Schneefall zu rechnen war, entschied der Einsatzleiter, die beiden Kletterer möglichst rasch aus der Ostwand auszufliegen.
Bergretter abgesetzt
In einer kurzen Regen- und Schneepause wurde der Rettungshubschrauber „Christoph 14″ aus Traunstein angefordert. Der Pilot nahm am Tallandeplatz zwei Bergretter aus Berchtesgaden auf und setzte sie gegen 10.40 Uhr im Schwebeflug am Grat knapp unterhalb der Biwakschachtel ab.
Die Bergretter mussten im rund 20 Zentimeter tiefen Schnee bis zur Biwakschachtel aufsteigen und die Bergsteiger dort für den Abtransport vorbereiten. In der Zwischenzeit landete „Christoph 14″ am Watzmannhaus, wo das sieben Meter kurze Rettungstau am Hubschrauber montiert wurde.
Bergsteiger vom Watzmann geborgen
Während der erste Bergretter mit einem Geretteten am Tau aus der Wand geflogen wurde, verschlechterte sich das Wetter zunehmend und es fiel wieder Nebel ein. Der zweite Anflug gestaltete sich als Wettlauf gegen die Zeit: In letzter Sekunde und bei starkem Schneefall gelang es dem Piloten den zweiten Bergretter mit dem in Bergnot Geratenen am Tau auszufliegen.