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Bergführer erhebt Vorwürfe gegen Bundesheer

Ski- und Bergführer hat Vorwürfe gegen das Bundesheer erhoben. Er will beobachtet haben, dass im Silvretta-Gebiet Mitte Februar ein Bundesheer-Hubschrauber für ziviles Heli-Skiing eingesetzt worden sei.

Das berichtete am Montag ORF Radio Vorarlberg. Während der Vorarlberger Militärkommandant Gottfried Schröckenfuchs die Vorwürfe zurückweist, hat Grünen-Wehrsprecher Peter Pilz in dieser Causa einem Standard-Artikel zufolge eine Anfrage an Verteidigungsminister Günther Platter (V) vorbereitet.

Skispass auf Kosten der Steuerzahler?

Ein Bundesheer-Hubschrauber sei mehrmals auf die Raukopfscharte im Bieltal und auf die Schneeglocke in der Silvretta geflogen, sagte Bergführer Peter Weber gegenüber dem ORF. Es seien sowohl Personen in Uniform als auch in Zivilkleidung mit an Bord gewesen, die mit den Skiern ins Tal abgefahren seien. „Für mich ist es ein Skandal, dass das Bundesheer beziehungsweise die Personen in Zivilkleidung auf Kosten der Steuerzahler gegen das Gesetz verstoßen und in der Silvretta Heli-Skiing betreiben. Und das nicht nur heuer, sondern einige Jahre“, sagte Weber im Interview.

“Dienstlich angeordnete Erkundungsflüge”

Der Vorarlberger Militärkommandant Gottfried Schröckenfuchs wies die geäußerten Vorwürfe umgehend zurück. „Es waren dienstlich angeordnete Erkundungsflüge im Hochgebirge“, erklärte Schröckenfuchs, mit Heli-Skiing hätten die Flüge nichts zu tun gehabt. Bei den Personen in Zivil habe es sich um Experten der Illwerke gehandelt, die als offizielle Partner des Militärs ihre Anlagen besichtigt hätten. Die Talfahrt begründete der Militärkommandant damit, dass „das Befahren hochalpiner Hänge ein Ausbildungsziel war“.

In einem Stellungnahme-Verfahren muss sich nun das Militär gegenüber Platter rechtfertigen. Laut einem Bericht in der Montag-Ausgabe des Standard hat Grünen-Wehrsprecher Peter Pilz bereits eine Anfrage an Platter „betreffend Skivergnügen“ vorbereitet. Darin wolle er unter anderem wissen, „wie die Übungsannahme für Tiefschnee-Wedeln mit Hubschrauber-Aufstiegshilfe“ lautet.

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