Benimmkurse für Wiener Lehrlinge

Niemand geringerer als der Wiener Tanzschulbesitzer Thomas Schäfer-Elmayer unterweist die Berufseinsteiger in Sachen Umgangsformen. Laut Kammerpräsidentin Brigitte Jank haben sich zuletzt immer mehr Ausbildungsbetriebe über mangelndes Benehmen ihrer jungen Mitarbeiter beklagt.

„Die jungen Menschen brauchen Unterstützung, um den richtigen Umgang mit Kunden und Kollegen zu lernen. Darum bieten wir diese Kurse an“, sagte Jank am Dienstagabend vor Journalisten. Ziel sei es unter anderem, das Image des Lehrberufes wieder zu heben. Für Betriebe, die ihre Mitarbeiter zu dem Seminar schicken, gibt es Förderungen.

In den Kursen werden Infos und Tipps für richtiges Verhalten in unterschiedlichen Situationen vermittelt. Das Themenspektrum reicht vom richtigen Begrüßen und Vorstellen über Tischsitten bis zum „Auftreten mit Stil“ – also der Frage der richtigen Kleidung.

Jank appellierte weiters an die Jugendlichen, flexibler zu sein und auch weniger überrannte Berufe zu wählen. Denn insgesamt könnten 150 Berufe in Wien erlernt werden, die meisten Burschen und Mädchen seien aber nur an wenigen Branchen interessiert. Als klassisches Beispiel nannte sie den Friseurberuf. 188 suchen dort eine Lehrstelle, aber nur 124 Plätze sind frei.

Gleichzeitig finden sich in anderen Berufen nicht genügend Lehrlinge. So gibt es etwa offene Stellen für Verwaltungsassistenten und Bankkaufleute.